Sauna für Babys und Kleinkinder

Zugegeben: der Anblick eines Babys oder eines Kleinkindes in einer Sauna ist ungewöhnlich. Zumal man Kinder generell sehr selten in Saunalandschaften erblickt. Doch was für Erwachsene gilt, hat auch bei Babys und Kleinkindern bestand: Regelmäßiges Saunieren stärkt die Abwehrkräfte und das Herz-Kreislauf-System. Ein paar Grundregeln sind für die Kleinen dennoch wichtig.

Regelmäßiges Saunieren ist - in Maßen - auch für Babys und Kleinkinder gesund

Eltern kleiner Kinder können von den fiesen Kindergartenviren ein Liedchen singen. Gerade die Zeit zwischen Oktober und März ist für viele mit dauerhaft laufender Nase, grippalen Infekten, Husten und Fieber verbunden. Wie schön wäre es da, wenn mit einfachen Mitteln eine Verbesserung zu erzielen wäre. Die Babysauna verspricht genau das!

Denn Studien zeigen, dass Kinder, die regelmäßig saunieren, wesentlich seltener an Infekten und lästiger Bronchitis erkranken. Selbst für die innere Entspannung und mentalen Ausgleich soll die Babysauna gut geeignet sein.

Wann ein Baby in die Sauna darf

Also nichts wie hin? Ja, aber mit ein wenig Vorsicht! Denn über den Zeitpunkt, wann der erste Saunagang sinnvoll ist, sind sich Experten nicht einig. Während der Deutsche Sauna-Bund bereits den Saunagang für Babys ab dem vierten Lebensmonat empfiehlt, sehen andere den idealen Zeitpunkt irgendwo zwischen dem zweiten und dritten Lebensjahr. Kurzum: Am besten fahren Eltern, wenn sie die Entscheidung von dem Entwicklungsstand des Kindes abhängig machen und sich gegebenenfalls Rat beim Kinderarzt einholen. Denn nur wenn die typischen U-Untersuchungen in Ordnung sind, sollte das Saunieren für die ganz Kleinen in Betracht gezogen werden. Und übrigens: Auch wenn die Sauna gut fürs Immunsystem ist, muss sie den Kleinen noch lange keinen Spaß machen. Tritt Unruhe beim Nachwuchs auf, sofort raus aus dem Schwitzkasten!

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So klappt der Saunabesuch mit Kind

Wie Sie es vielleicht schon vom Schwimmbadbesuch mit Kindern kennen, sind auch die Taschen beim Saunabesuch gut gefüllt. Eingepackt haben sollten Sie zwei weiche Badetücher und mindestens einen Waschlappen zur Reinigung und zum anschließenden Abkühlen. Falls Ihr Kind noch nicht trocken und demnach noch gewickelt werden muss, sollte es die Windel auch in der Sauna anbehalten. Sorgen Sie bitte für reichlich Getränkeauswahl und auch einen Happen zu essen. Dabei sollten die Nahrungsmittel möglichst leicht verdaulich sein. Gerade beim ersten Mal sollten Sie auch auf ein wenig Belustigung achten. Nehmen Sie beispielsweise ein Bilderbuch mit in die Sauna. Falls Ihr Kind schon laufen kann, packen Sie außerdem Badeschlappen ein.

Kurz gefasst: Das sollten Sie mitbringen

  • Zwei Badehandtücher (ein kleineres zum Setzen, ein größeres zum Abtrocknen)
  • ggf. einen Bademantel
  • Waschlappen, Duschgel und Badeschlappen
  • Windeln, leichte Nahrungsmittel und ausreichend Getränke
  • Freizeitbeschäftigungen wie Bücher etc.

Nicht übertreiben und langsam heranwagen

Wer in der Sauna schon einmal von Schwindel geplagt wurde, der weiß, wie sensibel der Organismus auf Temperaturunterschiede reagieren kann. Das gilt besonders für kleine Kinder, die schneller erhitzen und langsamer abkühlen können. Deshalb sollten Sie den Saunagang am Anfang auf wenige Minuten beschränken. Bleiben Sie beim ersten Mal nur zwei bis drei Minuten in der Sauna und beobachten Sie Ihr Kind genau. Verträgt es die Hitze, atmet es ruhig? Klappt alles, kann man den Saunagang zukünftig auf etwa fünf Minuten ausdehnen. Damit Ihr Kind nicht zu schnell überhitzt, sollte es nicht in der Sauna toben oder klettern. Und natürlich: Hände weg vom Ofen! Je nach Alter kann Ihr Kind auf Ihrem Schoß sitzen oder auf einem eigenen Handtuch auf der Saunabank.

Die Luftfeuchtigkeit sollte etwa 15 Prozent betragen, die Temperatur darf bei etwa 75 Grad liegen. Gerade bei Kindern müssen Aufgüsse oder spezielle Anwendungen nicht sein. Die Kombination aus Temperatur und Luftfeuchtigkeit reicht vollkommen, um dem Kind die Vorteile der Sauna erfahrbar zu machen. Am Anfang ist insbesondere eine Niedertemperatursauna für Babys und Kleinkinder ideal.

Langsam gewöhnen!

Nach dem Saunagang erfolgt bei Kindern keine schnellere Abkühlung als bei Erwachsenen. Deshalb sollte der Nachwuchs Zeit bekommen, um sich langsam abzukühlen. Ein wenig frische Luft, ein wenig lauwarmes Wasser: Mehr bedarf es für den Anfang nicht. Auf plötzliches Abkühlen mit kaltem Wasser sollte in jedem Fall verzichtet werden. Generell gilt übrigens: Auch Kindern tut ein wenig Regeneration auf der Ruhebank gut. Nutzen Sie die gemeinsame Zeit!

Kurz gefasst: Saunieren für Kinder

  • Langsame Gewöhnung an die Temperatur
  • Am Anfang höchstens zwei Minuten, später fünf Minuten
  • Kind genau beobachten und gegebenenfalls Saunieren abbrechen
  • Temperatur: 75 Grad
  • Luftfeuchtigkeit: 15 Prozent
  • Auf Aufgüsse etc. verzichten
  • Langsames Abkühlen
  • Kind regenerieren lassen

Positive Effekte der Babysauna

Kinder, die regelmäßig saunieren, erkranken wesentlich seltener an Infekten

Zwar argumentieren Kritiker, dass das Herzkreislaufsystem und der Organismus von Kindern einer zu starken Belastung beim Saunieren ausgesetzt wären, Studien belegen aber vor allem die positiven Effekte. Neben stärkeren Abwehrkräften und einem besseren Immunsystem profitieren kindliche Saunagänger auch davon, seltener an Bronchitis, Asthma oder grippalen Infekten zu erkranken. Insgesamt bewirkt ein regelmäßiger Saunagang außerdem eine verbesserte Tiefenentspannung und – gestresste Eltern wird´s freuen – einen besseren Schlaf!

Wer sich wegen des Saunabesuches unsicher ist, sollte in jedem Fall den Kinderarzt aufsuchen und sich aufklären lassen. Wer jedoch die genannten Grundregeln beachtet, darf sich auf einen entspannten und stärkenden Saunaausflug freuen.

Übrigens: Auch werdende Mütter dürfen saunieren. Warum Sauna in der Schwangerschaft gesund für Mutter und Kind ist und wie sich ein Saunabad auf die Geburt auswirkt, lesen Sie hier.

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