Shiatsu-Massage

Fernöstliche Tradition trifft westliche Wellness

Der Begriff Shiatsu stammt aus dem Japanischen und kann wörtlich mit Fingerdruck übersetzt werden.

Bei der traditionellen Shiatsu-Massage wird auf dem Boden massiert. Modernere Varianten sind der Shiatsu-Stuhl, die Shiatsu- Liege oder eine Shiatsu-Sitzauflage zur unkomplizierten Selbstbehandlung. Die Shiatsu-Massagetechnik setzt auf Dehnung, Druck und Rotation, um die Energieleitbahnen (Meridiane) anzuregen und den Fluss der Lebenskraft zu harmonisieren. Moderne Shiatsu-Massagen und -übungen dienen der Schmerzlinderung, Mobilisation, Entspannung und Anregung der Selbstheilungskräfte.

Shiatsu-Massage – Der Fingerdruck für die Lebenskraft

Der Begriff Shiatsu stammt aus dem Japanischen und kann wörtlich mit Fingerdruck übersetzt werden. Hierzulande wird meist der bekleidete Körper massiert, daher kommt bei einer Shiatsu-Massage auch kein Massageöl zum Einsatz. Die entsprechenden Punkte und Meridiane werden mit den Daumen und Fingerkuppen, aber auch mit Knöcheln oder Handballen, ganzen Händen, Ellbogen oder Knien behandelt. Stärke und Dauer des Drucks hängen dabei von den Empfehlungen für die vorliegenden Beschwerden ab – und natürlich vom Empfinden des Kunden bzw. Patienten.

Die Empathie des Behandelnden ist eine wichtige Grundvoraussetzung, denn die Shiatsu-Massage versteht sich als holistische (ganzheitliche) Behandlungsmethode. Sie kann sowohl körperliche Leiden lindern und heilen als auch zu geistiger Klarheit, neuer Motivation, mehr Ausgeglichenheit und innerer Ruhe führen. Regelmäßige Shiatsu-Massagen helfen, die Anforderungen des Alltags und Berufs besser zu meistern. Schon zehn Minuten auf einem Shiatsu-Stuhl füllen die Energiereserven wieder auf und lösen alltägliche Muskelverspannungen. Auch positive Effekte auf das Immunsystem und die Allgemeingesundheit konnten nachgewiesen werden.

Die Entstehung der modernen Shiatsu-Massage

Die traditionelle japanische Heilkunst kennt verschiedene Methoden energetischer Körperarbeit, die auch spirituelle Aspekte aufweisen. Sie wurden zu Anfang des 20. Jahrhunderts mit manuellen Behandlungstechniken kombiniert, bei denen der Therapeut mit dem ganzen Körper arbeitet und dabei sein Körpergewicht und die Schwerkraft als natürliche Verstärker verwendet. Zudem wird bei jeder professionellen Shiatsu-Massage eine energetische Beziehung zum Patienten hergestellt, um dessen Bedürfnisse zu erspüren und die richtigen Behandlungspunkte und -methoden herauszufinden.

Der japanische Name Shiatsu soll die über reine Massage hinausgehende Behandlungsform von der wellnessorientierten Shiatsu-Massage abgrenzen. Beim ursprünglichen Shiatsu nach Namikoshi wird der nackte Körper behandelt. Im Westen hat sich jedoch Shiatsu mit leichter Kleidung durchgesetzt, der nach seinem Begründer benannte Masunaga-Stil.

Ärzte empfehlen Shiatsu

Anders als Akupunktur und Akupressur stimuliert Shiatsu nicht nur Punkte, sondern vor allem die verbindenden Meridiane. Beim so genannten meridianfreien Shiatsu orientiert sich der Therapeut weniger am Meridiansystem als an seiner Intuition sowie Gefühlen, Rhythmus und Reaktionen seines Patienten. Dabei arbeitet er aus seiner Körpermitte heraus und blendet alle äußeren Einflüsse aus.

Mobilisierungstechniken des Shiatsu werden auch von westlichen Medizinern und Physiotherapeuten empfohlen. Durch regelmäßige Anwendung lindern sie Zivilisationsleiden wie Rückenschmerzen, Kopfschmerzen und Muskelverspannungen. Sie beugen Stress- und Erschöpfungszuständen vor, fördern die Kreativität und unterstützen die Rehabilitation nach Verletzungen oder Krankheiten.

Die Shiatsu-Massage für zu Hause

Eine Shiatsu-Massage kann jeder auch an sich selbst ausprobieren. Die Übungen und Techniken sind leicht zu lernen, sollten jedoch regelmäßig praktiziert werden, um ihre volle Wirkung zu entfalten.

Mit ein wenig Selbstdisziplin lohnt sich das auch für Fitnesslaien und Sportmuffel: Schon nach einer Woche machen sich die ersten Wirkungen bemerkbar, meist durch gesteigertes Wohlbefinden und mehr Motivation für die vielen kleinen Routinen des Alltags. Das tägliche Ritual schafft eine Oase der Entspannung und hilft, hektische Tage besser zu strukturieren und Unliebsames gelassener anzugehen.

Wie einfach sich die Shiatsu-Massage zu Hause durchführen lässt, zeigt der folgende kleine Leitfaden.

Tipps für die Shiatsu-Selbstmassage

1. Die richtige Raumatmosphäre schaffen

Für eine Shiatsu-Massage sind ungestörte Gemütlichkeit, Ruhe und ein entspannendes Umfeld Grundvoraussetzungen. Also: Raum ausreichend beheizen, feste, gepolsterte Unterlage (Futon, Matte etc.) bereitlegen, für angenehmes Licht und schöne Geräuschkulisse (Musik oder Stille) sorgen, Telefon möglichst ausstellen, alle erforderlichen Bilder, Anleitungen oder Trainingspläne griffbereit bzw. sichtbar positionieren.

2. Körper und Geist vorbereiten

Alltagsstress, Hektik und Nervosität sollten soweit als möglich abfließen können. Die Shiatsu-Massage funktioniert am besten, wenn Körper und Geist vorher zur Ruhe kommen. Tiefes, gleichmäßiges Atmen hilft beim Entspannen. Wer Erfahrungen mit Entspannungstechniken wie Autogenem Training oder Yoga hat, kann auf vertraute Gedanken- und Atemübungen zurückgreifen. Beruhigend ist auch, an etwas Schönes zu denken oder ganz bewusst der Musik zu lauschen und zu folgen.

3. Massage der Druckpunkte

Zu Anfang der Shiatsu-Massage werden die Druckpunkte massiert und stimuliert. Dabei sollte immer dieselbe Reihenfolge eingehalten werden, da dies die Wirkung verstärkt. Der Druck wird langsam aufgebaut, ungefähr 12 Sekunden lang gehalten und sanft wieder gelöst. Die Zeitangabe ist lediglich ein Anhaltspunkt, wichtiger ist das Gefühl dabei: Der Druck darf nicht zu schmerzhaft oder anstrengend zu halten sein, da der Körper sonst mit Widerstand und zusätzlicher Spannung reagiert.

4. Übungen zur Dehnung, Mobilisation und Entspannung

Die empfohlenen bzw. ausgewählten Dehnungs- und Entspannungsübungen stehen am Ende der Shiatsu-Massage. Auch sie haben die beste Wirkung, wenn sie immer in derselben Reihenfolge ausgeführt werden. Alle Bewegungen sollten fließend und ruhig sein. Im Idealfall bleibt nach der Selbstmassage noch ein wenig Zeit zur Ruhe. Sie ist, ebenso wie Raumbedingungen und spirituelle Gesichtspunkte des Shiatsu, kein optionaler Luxus, sondern essentiell für Körperwahrnehmung, Selbstbewusstsein und geistige Fitness.

Tipps zur Shiatsu-Stuhlmassage

Hier muss unterschieden werden zwischen einer Shiatsu-Massage auf einem ergonomischen Massagestuhl und der vollautomatischen Massage durch einen Shiatsu-Stuhl mit elektrisch betriebenen Metallköpfen.

Als Hilfsmittel bei der mobilen Shiatsu-Massage oder für Patienten, die nicht schmerzfrei liegen können, verwenden Therapeuten Shiatsu-Massagestühle. Sie senken die Hemmschwelle beim Ausprobieren der Shiatsu-Massage und sparen Platz, z. B. beim Einsatz auf Messen oder im Rahmen betrieblicher Gesundheitsvorsorge.

Der elektrische Shiatsu-Stuhl dient vor allem der Fünf-Minuten-Wellness und findet sich mittlerweile in vielen Malls, Fitnessstudios und Privathaushalten. Er kann den geschulten Therapeuten natürlich nicht ersetzen, da er keine individuelle Behandlung erlaubt. Wer sich jedoch aufrecht hinsetzt und darauf achtet, dass die auf- und abfahrenden Druckköpfe sich nie direkt auf der Wirbelsäule bewegen, kann auch bei dieser Shiatsu-Variante nichts falsch machen.

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