Bindegewebe stärken: Mit diesen Tipps wird Ihr Körper straffer

Mit zunehmendem Alter verliert die Haut an Spannkraft – das wissen insbesondere Frauen nur zu gut. Schuld daran ist das Bindegewebe, das mit der Zeit immer mehr erschlafft. Wie gut, dass es verschiedene Möglichkeiten gibt, diesen Prozess zu verlangsamen oder hinauszuzögern. Wir stellen Ihnen in diesem Beitrag die wirkungsvollsten Methoden vor, wie Sie Ihr Bindegewebe (vorbeugend) straffen können.

Was ist das Bindegewebe?

Bindegewebe ist ein Überbegriff für Gewebetypen, die im gesamten Körper unterstützende Aufgaben erledigen. Sie sind besonders wichtig, da sie Organe in Form halten und vor Beschädigung schützen. Doch nicht nur an den Organen finden sich Bindegewebe, sondern im gesamten Körper. Dort agieren sie verbindend und stützend. Im Muskel- und Knochenkontext werden Bindegewebe auch als Faszien bezeichnet.

Damit die Bindegewebe im Körper ihren schützenden und unterstützenden Funktionen nachkommen können, müssen sie elastisch und weich gehalten werden. Es gibt zahlreiche Faktoren, die einem starken, flexiblen Bindegewebe zugutekommen:

  • ausreichende Wasserzufuhr
  • genügend Bewegung
  • ausgewogene Ernährung mit einem ausgeglichenen Säure-Base-Verhältnis
  • Verzicht auf Rauchen
  • durchblutungsfördernde Massagen und Wechselduschen
  • Vermeidung von Übergewicht

Im Laufe dieses Beitrags erfahren Sie noch mehr zu diesen Faktoren bzw. Tipps, mit denen Sie Ihr Bindegewebe stärken können.

Wie äußert sich schwaches Bindegewebe?

Der Klassiker unter den Erscheinungsbildern schwachen Bindegewebes ist die Cellulite. Sie sorgt bei den Betroffenen oftmals für ein gemindertes Selbstbewusstsein, da die Dellen häufig als unschön angesehen werden. Zumeist tritt Cellulite an den Oberschenkeln und am Hintern auf.

Die schlaffe, undefinierte Haut – wie sie sich auch bei Cellulite zeigt – kann sich ebenso an anderen Körperstellen wie etwa den Oberarmen bemerkbar machen. Hier kann bei besonders großer Unzufriedenheit mit dem Erscheinungsbild ein kosmetischer Eingriff helfen: Die Kosten für eine Oberarmstraffung bspw. variieren hier je nach Anbieter.

Weitere klassische Erscheinungsbilder einer Bindegewebsschwäche sind Besenreiser und Krampfadern. Letztere sollten beobachtet und im Zweifelsfall von einem Arzt behandelt werden. Sie deuten nämlich darauf hin, dass die Venenklappen nicht mehr richtig schließen.

Warum erschlafft Bindegewebe überhaupt?

Eine schlechte Nachricht gleich vorweg: Schwaches Bindegewebe ist vererbbar. Wenn Sie familiär vorbelastet sind, ist es sehr wahrscheinlich, dass Sie früher oder später ebenfalls mit Bindegewebsschwäche und ihren Folgen zu kämpfen haben.

Abgesehen davon kann eine solche Schwäche durch bestimmte Faktoren des Lebensstils begünstigt werden. Zu den wichtigsten zählen:

  • Rauchen
  • zu wenig Bewegung
  • Übergewicht
  • zuckerhaltige Ernährung
  • zu wenig Flüssigkeit
  • unzureichender UV-Schutz beim Sonnenbaden

Bindegewebe kann aber auch durch den natürlichen Alterungsprozess mit der Zeit schwächer werden und erschlaffen – und das bei Frauen häufiger als bei Männern. Zum Glück gibt es hilfreiche Tipps und Tricks, wie das Bindegewebe länger straff bleibt...

Wie kann man das Bindegewebe stärken? 6 wirkungsvolle Tipps

Wenn Sie bereits in jungen Jahren vorbeugen, können Sie schwaches Bindegewebe und seine unschönen Folgen lange hinauszögern. Wir zeigen Ihnen anhand der folgenden 6 Tipps, wie das geht.

#1 Ausreichend Flüssigkeit

Damit das Bindegewebe seine Stoffwechselfunktion richtig ausüben kann, braucht es jede Menge Flüssigkeit. Eineinhalb bis zwei Liter Wasser am Tag sollten Sie Ihrem Körper mindestens gönnen.

#2 Genügend Bewegung

Bewegung ist das A und O, wenn es um straffes Bindegewebe geht. Mindestens 30 Minuten pro Tag sollten es sein. Dabei ist egal, ob Sie schnellen Schrittes spazieren, joggen oder Rad fahren: Solange Sie ein wenig ins Schwitzen kommen und Ihnen warm wird, hat es einen positiven Effekt auf Ihr Bindegewebe.

Empfehlenswert ist außerdem, regelmäßig zu lockern und zu dehnen – das Bindegewebe, das sich um Muskeln und Knochen legt, tendiert nämlich dazu, zu verhärten und in der Folge nicht mehr elastisch genug zu sein. Das kann ebenso auf Dauer zu schlaffer Haut, aber auch zu Verspannungen und Schmerzen führen. Daher lautet der Rat: mindestens zweimal die Woche zusätzlich zur Bewegung dehnen.

#3 Ausgewogene Ernährung

Maßgebend für starkes Bindegewebe ist auch die Ernährung. Hier spielt insbesondere ein ausgeglichener Säure-Base-Haushalt eine entscheidende Rolle: Je mehr säurebildende Lebensmittel wie Alkohol, Zucker, Weißmehl, Kaffee, tierisches Eiweiß etc. Sie zu sich nehmen, desto eher können Sie schwaches Bindegewebe begünstigen.

Basenbildende Lebensmittel hingegen – Obst, Gemüse, Vollkorn etc. – kann schwachem Bindegewebe und somit bspw. auch Cellulite vorbeugen. Natürlich müssen Sie säurebildende Lebensmittel nicht komplett von Ihrem Speiseplan streichen – finden Sie am besten eine sinnvolle Mischung aus sauren und basischen Lebensmitteln.

#4 Anregende Massagen & Wechselduschen

Massagen regen die Durchblutung an und können so frühzeitig erschlaffender Haut vorbeugen. Massagebürsten oder Luffa-Handschuhe eignen sich dafür besonders gut. Im Idealfall kombinieren Sie die regelmäßige Massage mit Wechselduschen:

  • Dabei beginnen Sie mit einer heißen Dusche. Massieren Sie mit dem heißen Wasser Ihre Oberschenkel und Ihren Hintern.
  • Im Anschluss daran lassen Sie kaltes Wasser an und starten beim rechten Fuß – also an der herzabgewandten Seite. So arbeiten Sie sich langsam zu den Problemzonen vor und massieren diese nun mit kaltem Wasser.
  • Wichtig ist dabei, dass Sie stets vorsichtig vorgehen und Ihren Körper langsam an die Temperaturveränderung gewöhnen.

#5 Nicht rauchen

Rauchen ist eine der Hauptursachen für frühzeitiges Erschlaffen der Haut: Nikotin kann die Gefäße verengen und so zu schlechter Durchblutung führen. Daher ist ein Rauchstopp ein besonders wirkungsvolles Mittel, um das Fortschreiten von Bindegewebsschwäche zu verhindern.

Übrigens: Das sogenannte Raucherbein geht auch mit unzureichender Durchblutung des Gewebes einher, denn Rauchen fördert Arterienverkalkungen, die ebendort zu Engstellen führen können. Diese behindern in weiterer Folge den Blutfluss und damit die Sauerstoffversorgung.

#6 Überschüssige Kilos loswerden

Übergewicht ist neben dem Rauchen ein weiterer Risikofaktor für schwaches Bindegewebe. Indem Sie überschüssige Kilos loswerden, tun Sie Ihrem Bindegewebe etwas Gutes. Achten Sie aber darauf, dass Sie Ihr Gewicht schonend reduzieren: Das heißt, verzichten Sie auf Blitz-Diäten. Diese resultieren in den meisten Fällen im berüchtigten Jo-Jo-Effekt.

Besser stellen Sie Ihre Ernährung schrittweise um und bewegen sich häufiger. So kann sich Ihr Bindegewebe langsam an die körperlichen Veränderungen anpassen und wird nicht überstrapaziert.

Warum sind Frauen häufiger von Bindegewebsschwäche betroffen als Männer?

Wie so oft spielen auch bei einer Bindegewebsschwäche hormonelle Faktoren eine entscheidende Rolle: Frauen haben aufgrund des hohen Östrogen-Gehalts im Blut eine wesentlich weichere und elastischere Haut. Das muss sie auch sein, da das Gewebe ansonsten eine Schwangerschaft und die mit ihr einhergehenden Verformungen nicht aushalten würde.

Hinzu kommt, dass Frauen wesentlich mehr Fettzellen unter der Haut tragen als Männer. Wenn diese wachsen, gelangen sie bei Frauen leichter zwischen den Kollagenfasern hindurch an die Oberfläche – das wird dann für uns als die charakteristischen Cellulite-Dellen sichtbar.

Helfen Nahrungsergänzungsmittel und Vitamine gegen Bindegewebsschwäche?

Bei Nahrungsergänzungsmitteln und Vitaminpräparaten ist eine tatsächliche Wirkung auf eine Bindegewebsschwäche größtenteils noch nicht nachgewiesen. Im Zusammenhang mit einer solchen Schwäche werden gerne Aminosäuren- und Vitamin-Präparate als Hilfsmittel genannt.

Gewisse Stoffe können eine ausgewogene Ernährung ergänzen und so einer gesunden Zell- und Hautentwicklung zuträglich sein – was wiederum ein starkes Bindegewebe begünstigen kann.

  • Vitamin C ist beispielsweise für die Bildung der Kollagenfasern –, die für die Elastizität der Haut zuständig sind, – wichtig. Enthalten ist Vitamin C z. B. in Zitrusfrüchten, Paprika oder Spinat. Ergänzend können Vitamin-C-Präparate eingenommen werden. Hier sollten Sie aber zuvor Ihren Arzt konsultieren, um eine Überversorgung zu vermeiden.
  • Vitamin B3 hilft dem Bindegewebe, Eiweißbausteine richtig zu verarbeiten. Vollkornprodukte, Kartoffeln sowie Schalenfrüchte und Nüsse enthalten Vitamin B3.
  • Lysin ist eine wichtige Aminosäure für den Aufbau des Bindegewebes. Enthalten ist sie beispielsweise in Vollkornprodukten, Walnüssen und Erbsen.

Die genannten Stoffe können grundsätzlich dazu beitragen, Ihren Körper und somit auch Ihre Zellbildung gesund zu halten – was einem starken Bindegewebe zuträglich sein kann. Es ist aber nicht garantiert oder bewiesen, dass diese Stoffe den Erschlaffungsprozess der Haut verlangsamen oder gar aufhalten.

Eine Bindegewebsschwäche kann vererbt werden, aber auch durch diverse Faktoren begünstigt werden. Wenn Sie sich an einen gesunden Lebensstil halten (ausreichend Bewegung und Flüssigkeit, ausgewogene Ernährung, Verzicht auf Rauchen etc.), können Sie Ihr Bindegewebe aber stärken und es im besten Fall vor Erscheinungen wie Cellulite, Krampfadern und Co. bewahren.

Bildnachweis: istockphoto.com
RyanKing999
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