Ein Bademantel für den Wellnessurlaub

– welche Eigenschaften sollte er haben?

Ob Kurztrip oder mehrtätiger Urlaub in einem Wellnesshotel – ein geeigneter Bademantel gehört dazu. Mit ihm könnt Ihr Euch unbefangen in der Wellnesseinrichtung bewegen. Nach Sauna, Schwimmen oder Whirlpool wärmt er den Körper und schützt gegen Zugluft. Kuschelig in ihn eingehüllt, ist er außerdem perfekt für die Entspannung im Ruheraum. Um den Urlaub rundum genießen zu können, solltet Ihr den Bademantel sorgfältig auswählen. Hier kommen einige Tipps, worauf zu achten ist.

Bademäntel unbeschwert nutzen - Gewicht und Größe müssen stimmen
Tendenziell darf ein Bademantel eher größer als zu klein sein. Das wird von den Herstellern meistens bei der Konfektionierung schon eingeplant. Kauft Ihr also einen Bademantel in eurer Standardgröße, ist er meistens so geschnitten, dass er viel Bewegungsfreiheit lässt. Direkt die Nummer größer zu wählen, ist meistens nicht nötig. Allerdings haben unterschiedliche Hersteller abweichende Vorstellungen davon, wie großzügig der Bademantel geschnitten sein soll. Deshalb lässt sich der perfekte Sitz nur mit einer Anprobe feststellen. Die passende Größe ergibt sich einerseits durch den Körperumfang. Zu beachten ist aber auch die Körpergröße. Ösen für einen Bindegürtel müssen auf Höhe der Taille liegen. Wenn sie in Hüfthöhe liegen, lässt sich der Bademantel nicht optimal schließen. Alternativ gibt es auch Bademäntel mit Reißverschluss.
Für den Tragekomfort ist außerdem das Gewicht bedeutsam. Zierliche Personen sollten darauf achten, dass sie sich bei voluminösen Bademänteln kein zu schweres Gewicht auf die Schultern legen. Orientierung bietet die sogenannte Grammatur. So wird das Flächengewicht von Textilien bezeichnet. Sie gibt an, wie viel Gramm ein Quadratmeter des jeweiligen Materials wiegt. Bei Bademänteln gibt es grob drei Gewichtsklassen:
  • Leichte Bademäntel: ca. 230 Gramm pro m²
  • Mittelschwere Bademäntel: ca. 380 Gramm pro m²
  • Sogenannte „Hotelqualität“: ca. 420 Gramm pro m²
  • Sehr schwere Bademäntel: mehr als 420 Gramm pro m²
Von Bademänteln mit mehr als 420g/ m² ist generell abzuraten. Vor allem bei wadenlangen Textilien kommt dann schnell ein Gewicht von mehr als 2 kg zusammen. Ein solcher Bademantel belastet wortwörtlich das unbeschwerte Wellnessgefühl. Bei Baumwollfrottier sind 380 Gramm oder 420 Gramm pro Quadratmeter ein guter Standardwert für Qualität. Leichte Bademäntel haben ein dünneres oder locker gewebtes Material. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, in ihnen zu frieren.

Bademäntel trocknen die Haut – höchste Saugfähigkeit ist wichtig

Gewichtsunterschiede entstehen nicht nur durch die Dichte der verwebten Fäden. Auch das Material entscheidet. Seide und Mikrofaser sind deutlich leichter als Baumwolle. Sie haben aber auch andere Materialqualitäten als Baumwoll-Frottier. Genau auf diese Eigenschaften kommt es bei der Kaufentscheidung an. Bekleidung im Wellnessbereich sollte bestimmte Anforderungen erfüllen können.
Wellness-Erlebnisse sind meistens mit viel Wasserkontakt verbunden und sorgen für nasse Haare, Wassertropfen am Körper und den Aufenthalt in aromatischen Dämpfen und feuchtem Bäderklima. Wenn Ihr aus dem Pool steigt und euch in den Bademantel einwickelt, ist dessen Hauptaufgabe zunächst einmal diese: Sofort alle Wassertropfen vom Körper aufnehmen und schnellstmöglich für eine trockene Haut sorgen. Geht es vom Pool direkt zur Ruheliege, darf nicht erst der Umweg in eine Umkleidekabine nötig sein, um sich diskret abzutrocknen. Diese sehr gute Saugfähigkeit besitzen vor allem hochwertige Bademäntel aus Baumwollfrottier.
Das gilt insbesondere für sogenannte Wellness-Bademäntel. Ihr dichtes Gewebe mit einem flauschigen Flor aus vielen feinen Schlaufen nimmt sehr viel Feuchtigkeit auf. Im Alltag zuhause wird ein Bademantel meistens nur einmal pro Tag nach Dusche oder Vollbad eingesetzt. Ein Wellnesstag sieht anders aus. Vom Whirlpool geht es zu den heißen Aufgüssen, danach in ein Abkühlbecken, anschließend in den Ruheraum, dann vielleicht erneut in die Sauna und zurück in ein Wasserbecken – kurzum: Wieder und wieder muss der Bademantel Wasser aufsaugen können. Gelingt das nicht, bleibt der Körper feucht unter dem Textil und es droht Erkältungsgefahr. Auch der Bademantel wird regelrecht nass, wenn ihm angemessene Aufnahmefähigkeit für Wasser fehlt. Das gilt beispielsweise für Seide. Dieses Material ist den Wellness-Anforderungen nicht gewachsen. Synthetische Fasern leiten Feuchtigkeit schnell an die Außenluft ab und trocknen deshalb selbst sehr schnell. Ihre allgemeine Fähigkeit zur Wasseraufnahme ist begrenzt. Sehr gute Saugfähigkeit besitzt dafür wiederum das Material Lyozell (häufiger Markenname: Tencel).

Bademäntel müssen Wärme speichern – auf dichtes Kuschelgewebe achten

Gerade in größeren Wellness-Anlagen oder im Wellness-Hotel müsst Ihr oft längere Wege im Bademantel zurücklegen. Das Textil dient vielen Urlaubern als Oberbekleidung, wenn der Weg in den Spa-Bereich führt. Einige Wellness-Anlagen haben ihre Auswahl an Saunahütten mit unterschiedlichen Temperaturen und Aromadämpfen im Outdoor-Bereich aufgebaut. Urlaubstage bieten nicht an jedem Tag ein 30-Grad-Sommerwetter. Es gibt kühle Regentage, windiges Klima, Winterurlaube und Wegstrecken, auf denen Durchzug herrscht. Auch manche Wellness-Anwendung wie die Massage erreicht ihren Zweck nur, wenn die Muskeln danach in Wärme gehüllt bleiben können.
Das Bademantel-Gewebe muss deshalb fähig sein, die körpereigene Wärme zu speichern. Die wärmende Empfindung im Bademantel ergibt sich, wenn das Gewebe eine Struktur mit feinen Lufteinschlüssen bildet. Diese feinen Lufteinschlüsse wärmen sich zügig bis zur Körpertemperatur auf. So bildet der Bademantel eine schützende Hülle gegen Frieren. Auch hier ist Baumwoll-Frottier das Material der Wahl. Sein voluminöser Flor kann zur Innenseite hin Wärme erzeugen und schützt nach außen vor kalter Zugluft oder niedrigen Temperaturen.
Speziell für den Urlaub stellt sich die Frage, ob ein leichter Bademantel aus Mikrofaser nicht besser geeignet sei. Er wiegt naturgemäß weniger als ein dichter Wellness-Bademantel aus Baumwoll-Frottier. Synthetische Mikrofasern speichern Wärme allerdings eher schlecht. In solchen Bademänteln besteht eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass Ihr in ihnen frieren müsst. Auch von Seide ist hier erneut abzuraten. Eine Alternative wäre beim Thema Wärmeeffekt ebenfalls das aus Zellulose hergestellte Material Lyozell. jacqueline macou auf Pixabay

Bademäntel sind für das gesunde Leben da – schadstoffgeprüfte Materialien wählen
Viele Wellness-Anwendungen gehen sprichwörtlich unter die Haut. Das betrifft direkte Anwendungen mit Massagen, Ölen, heißen Steinen und Moorpackungen ebenso wie das Schwimmen in Solbädern oder heiße Aufgüsse. Speziell in der Sauna öffnen sich eure Hautporen und sie werden sehr empfänglich für äußere Einflüsse. Der gesunde Schutz der Haut ist bei Spa-Anwendungen deshalb noch wichtiger als im Alltag. Eure empfängliche und nackte Haut kommt in der Wellnessphase ganz direkt und auch großflächig mit dem Bademantel in Berührung. Deshalb ist darauf zu achten, dass er höchste Gesundheitsstandards erfüllt.
Am besten entscheidet Ihr euch für einen Bademantel mit einer zertifizierten Schadstoffprüfung. Das bekannteste Siegel für gesunde Textilien ist das OEKOTEX Standard 100. Es wird vom Schweizer OEKOTEX-Service verliehen. Die Schadstoffprüfungen erfolgen in unabhängigen und neutralen Instituten. Vor allem Baumwollstoffe haben meistens einen langen Herstellungsweg hinter sich – er reicht vom Pflanzenanbau über Verspinnung, Bleiche, Färbung und Konfektionierung über die logistischen Transportwege. Es gibt viele Stationen auf diesem Weg, die zu einer Belastung mit unerwünschten Rückständen in den Textilfasern führen können. Gerade die sensible Haut nach Wellness-Anwendungen nimmt solche Rückstände besonders leicht auf. Es lohnt sich also, bei der Bademantelwahl auch auf diese Eigenschaft zu achten.

Zusammenfassung
Zum Abschluss noch einmal ein Überblick über die wichtigsten Eigenschaften, die ein Bademantel haben sollte:
  • Größe muss passen, zuerst immer die persönliche Standardgröße testen
  • Gewicht darf nicht zu schwer sein, maximal empfehlenswertes Flächengewicht: 420g/ m²
  • Auf beste Fähigkeit bei der Wasseraufnahme achten, besonders empfehlenswert: Baumwoll-Frottier und Lyozell/ Tencel
  • Auf optimale Wärmequalität achten, empfehlenswert ist: Baumwoll-Frottier ab Grammatur 380g/ m², auch Lyozell kann in Frage kommen
  • Schadstoffgeprüften Bademantel wählen

Die meisten anderen Eigenschaften von Bademänteln betreffen vor allem Euren persönlichen Geschmack und die bevorzugten Pflegerituale. Knielang oder wadenlang? Mit oder ohne Kapuze? Welcher Stil in welcher Farbe? Die große Bademantelauswahl erlaubt hier eine schöne Anpassung an die ganz individuellen Wünsche. Denn schlussendlich darf eine Eigenschaft nicht zu kurz kommen: Ihr solltet Euch in Eurem Bademantel einfach pudelwohl fühlen.

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