Gefahrstoffe im Familienzuhause: Tipps für kindgerechte Lagerung

Gefahrstoffe sind nahezu überall zu finden – so auch im eigenen Zuhause. Von haushaltsüblichen WC-Reinigern über altbewährte Fleckenentferner bis hin zu hochgiftigen Schädlingsbekämpfungsmitteln: Ein Haushalt ohne gefährliche Stoffe ist praktisch kaum vorhanden. Doch besonders für Babys und Kleinkinder sind sie eine große Gefahr.

Photo by Paige Cody on UnsplashUm die Gesundheit Ihrer Kleinen nicht aufs Spiel zu setzen, erfahren Sie in diesem Beitrag praxistaugliche Tipps zur kindgerechten Lagerung von Gefahrstoffen im Haushalt.

Welche Gefahrstoffe gibt es im Haushalt?

Gefahrstoffe im Haushalt sind allgegenwärtig. Vor allem auf einem Streifzug durch Küche und Badezimmer finden wir immer wieder gefährliche Substanzen, die regelmäßig im Haushalt Verwendung finden. Hier ein paar Beispiele:

  • Abfluss- und WC-Reiniger
  • Backofenspray
  • Geschirrspülmittel
  • Spülmaschinen-Reiniger
  • Unkrautvertilgungsmittel
  • Waschmittel

Auch Kosmetika, Medikamente, ätherische Öle, Farben und Klebstoffe dürfen hier nicht vergessen werden – sie sind ebenfalls Gefahrstoffe, die wir oft zuhause lagern. Diese gefährlichen Substanzen erfüllen zwar ihren Zweck, aber in ihnen schlummern gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe, die nicht nur für die Umwelt schädlich sind. Besonders für Babys und Kleinkinder sind sie eine ernstzunehmende und nicht zu unterschätzende Gefahrenquelle.

Wie sollten Gefahrstoffe gelagert werden?

Im Haushalt sind überwiegend Produkte der Gefahrenklasse 1 in regelmäßiger Verwendung. Dazu zählen z. B. Fensterreiniger, WC-Reiniger, Abflussreiniger und Möbelpflegeöl. Achten Sie hier unbedingt darauf, dass Sie mit diesen haushaltsüblichen Chemikalien stets verantwortungsbewusst umgehen – Ihrer Familie und Ihnen selbst zuliebe:

So gehen Sie mit Gefahrstoffen im Haushalt richtig um (@medsolut.com).

Reinigungsmittel, die sich aus giftigen Substanzen zusammensetzen, sollten unter keinen Umständen mit zu großer Hitze in Kontakt kommen – z. B. durch direkte Sonneneinstrahlung oder Zigarettenrauch. Der Grund: Ab Temperaturen von 50°C sind diese Haushaltschemikalien hochexplosiv. Achten Sie außerdem darauf, dass Sie die Reiniger immer in gekennzeichneten Verpackungen und klar getrennt von Lebensmitteln lagern. Tragen Sie Handschuhe bei der Verwendung, damit Ihre Haut nicht etwa verätzt wird.

Tipps, wie Sie Ihre Kinder von Gefahrstoffen fernhalten können

Gefahrstoffe scheinen völlig harmlos zu sein. Das mag für uns Erwachsene sicher stimmen – schließlich gehen wir vorsichtig damit um. Bei Kindern sieht das jedoch anders aus: Die Kleinen können Gefahrstoffe noch nicht erkennen und sie nicht von ungefährlichen Dingen auseinanderhalten. Ein Vergiftungsunfall ist deshalb schneller passiert als man denkt, wenn gefährliche Substanzen in Reichweite der Kinder sind.

Nun sind wir Erwachsene gefragt, denn wir können verhindern, dass Kinder mit Gefahrstoffen hantieren. Als Eltern müssen Sie unbedingt alle nötigen Sicherheitsvorkehrungen treffen, damit Ihr Nachwuchs nicht mit gefährlichen Stoffen im Haushalt in Berührung kommt. Aber wie geht das? Ist es besser, vollkommen auf Putzmittel und Co. zu verzichten? Nein, keineswegs! Im Folgenden haben wir ein paar nützliche Tipps, wie Sie Gefahrstoffe kindgerecht aufbewahren können, ohne darauf verzichten zu müssen.

Gefahrstoffe niemals unbeaufsichtigt lassen

Photo by Brina Blum on UnsplashBabys und Kleinkinder können natürlich nicht wissen, dass etwa die herumliegenden, kunterbunten Pillen keine Lutschbonbons sind, das Waschmittel nicht zum Spielen geeignet ist oder die Zigaretten am Küchentisch keine Buntstifte sind. Aus purer Neugier nehmen sie alles in die Hand und in den Mund, was ihnen gerade auf ihrer Entdeckungstour unterkommt. Der Kontakt mit Giftstoffen ist dabei nicht immer ganz harmlos. Bauchschmerzen und Übelkeit sind gängige Symptome, aber schlimmstenfalls kann der Kontakt mit Gefahrstoffen sogar dazu führen, dass Kinder in Lebensgefahr schweben!

Räumen Sie deshalb sämtliche gefährliche Substanzen sofort nach dem Gebrauch weg. Lassen Sie sie auf keinen Fall unbeaufsichtigt liegen – zu groß ist die Gefahr, dass diese in die Hände Ihrer Kleinen geraten.

Für Kinder unzugänglich aufbewahren

Kleinkinder sind für ihre scheinbar unbändige Neugier und Entdeckerfreude bekannt. Auch zuhause wollen sie ihre Umgebung mit allen Sinnen erkunden – an und für sich natürlich eine gute Sache, aber gleichzeitig auch ganz schön gefährlich. Denn wenn Medikamente aus dem kindlichen Blickwinkel wie Bonbons aussehen und der farbenfrohe Inhalt der Putzmittelflasche wie eine süße Limonade wirkt, ist die Gefahr für Vergiftungen groß – viel zu schnell probieren Kinder – völlig ahnungslos – diese giftigen Substanzen für sich aus.

Deshalb sollten Sie als Eltern sämtliche Gefahrstoffe außer Reichweite Ihrer Kinder aufbewahren. Wählen Sie dazu am besten einen möglichst hochgelegenen – und idealerweise versperrbaren – Schrank, der für die Kleinen unzugänglich ist. So befindet sich nichts Gefährliches in greifbarer Nähe und Ihr Nachwuchs kann zuhause jeden Raum bedenkenlos für sich entdecken.

Originalverpackung verwenden

Wie wir weiter oben schon anklingen haben lassen, sollten Gefahrstoffe immer in gekennzeichneten Verpackungen, d. h. in den Originalverpackungen gelagert werden. Doch was steckt hier dahinter? Ganz einfach: Wenn Sie etwa die giftigen Substanzen in Getränkeflaschen oder Essensbehälter umfüllen, herrscht schnell Verwechslungsgefahr! Besonders Kinder können dann die eigentlichen Gefahrstoffe fälschlicherweise für Limonaden oder Naschereien halten.

Es mag schon sein, dass es manchmal praktischer wäre, Medikamente, Kosmetika oder Geschirrspültabs in anderen Behältern aufzubewahren. Aber Originalverpackungen sind in der Regel so gestaltet, dass sie nicht mit Lebensmitteln verwechselt werden können – und das ist genau das, was wir wollen, wenn wir unsere Kinder zuhause vor einem Vergiftungsunfall schützen möchten.

Kindersichere Verschlüsse

Was wenn Sie doch einmal vergessen, Waschmittel und Co. nach der Verwendung wegzupacken? Wählen Sie am besten zertifizierte kindersichere Verschlüsse, um eine weitere Sicherheitsvorkehrung zum Wohle Ihrer Kinder zu treffen. Vor allem bei aggressiven WC-Reinigern und Entkalkungsmitteln empfehlen sich spezielle Verschlüsse.

Zwar gibt es viele Arten von kindersicheren Verschlüssen, doch beim wohl gängigsten handelt es sich um einen, der nur durch gleichzeitiges Drücken und Drehen geöffnet werden kann. Obwohl sich solche Druck-Dreh-Verschlüsse von Kindern nicht ohne Weiteres bedienen lassen, gibt es trotzdem immer wieder Kleine, die es dennoch schaffen, den Verschluss zu öffnen. Es gibt hier also keine hundertprozentige Sicherheitsgarantie!

Besondere Vorsicht bei Medikamenten

Bei verschiedenen Arzneimitteln ist besondere Vorsicht geboten. Denn was Ihrer eigenen Gesundheit zugutekommt, schadet Ihrem Kind. Schließlich wurden Ihnen die meisten Medikamente nur für Ihren persönlichen Gebrauch und in einer ganz bestimmten Dosierung verschrieben. Sie dürfen deshalb auf keinen Fall in die Hände Ihres Kindes geraten. Bewahren Sie sämtliche Medikamente in einem verschließbaren Arzneischrank auf.

Außerdem: Nehmen Sie Ihre Medikamente immer außer Sichtweite Ihrer Kinder ein – so können Sie den sogenannten Nachahmereffekt vermeiden. Besonders in der Kleinkindphase lernt Ihr Nachwuchs, indem er seine engsten Bezugspersonen imitiert. In vielerlei Hinsicht ist Nachahmung etwas Positives, weil Kinder sehr viel dabei lernen – nicht so aber bei der Einnahme von Medikamenten, die nicht für die Kleinen bestimmt sind.

An den Mülleimer denken

Sie sollten nicht nur die Gefahrstoffe an sich kindgerecht lagern, sondern auch den Mülleimer. Denn ob Sie es nun glauben oder nicht: Ein Mülleimer könnte für Kleinkinder, die alles um sich herum entdecken möchten, nicht spannender sein. Schließlich findet sich hier jede Menge Dinge in verschiedenen Farben und Formen sowie mit unterschiedlichen Gerüchen. Die Gefahr ist hier besonders groß, dass sich die Kleinen verdorbene Lebensmittel in den Mund stecken oder alte Verpackungen mit Überresten von z. B. Waschmittel zum neuen Spielzeug machen.

Bewahren Sie deshalb auch den Mülleimer unzugänglich für Ihre Kinder auf. Probieren Sie es z. B. mit einem praktischen Abfalltrennsystem, das direkt in einen Küchenschrank eingebaut werden kann und somit gut vor neugierigen Kinderaugen versteckt bleibt. Falls Sie den Mülleimer in eine Schublade geben, können Sie an einen zusätzlichen Ausziehstopper denken, der verhindert, dass die Kleinen die Schublade eigenständig öffnen können.

Fazit

Es ist kaum möglich, zuhause ohne Giftstoffe auszukommen. Ob Waschmittel, Geschirrspülmittel oder Fensterreiniger: Haushaltsübliche Chemikalien kommen in den eigenen vier Wänden regelmäßig zum Einsatz – auch mit Kindern ist das nicht anders. Doch die Gefahren dürfen im Umgang mit diesen Gefahrstoffen nicht unterschätzt werden. Schützen Sie Ihre Kleinen, indem Sie die Giftstoffe kindgerecht lagern. Mit unseren Tipps ist das ganz einfach möglich!

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