Hart und zart: Thai-Massage

Der Rücken zwickt, der Nacken ist verspannt und die Gliedmaßen tun weh? Dann ist eine Thai-Massage genau das Richtige, um die Muskeln zu lockern, den Energiefluss im Körper zu harmonisieren und Verspannungen zu lösen.

Die Ursprünge der Thai-Massage

Es gibt viele Theorien über den Ursprung dieser traditionellen Massagetechnik. Vermutlich wurde sie von buddhistischen Mönchen von Indien nach Südostasien gebracht, wo sie sich immer weiter entwickelt hat.

Traditionelle thailändische Massage

In Thailand ist die Nuad Phaen Boran-Massage (so heißt sie in der Landessprache) ein fester Bestandteil der alltäglichen Kultur. Das liegt daran, dass das asiatische Verständnis von Gesundheit ein anderes ist als das unsere. Dort ist der ganzheitliche Aspekt wichtiger – wenn der Körper im Einklang ist, gilt man als gesund. Krankheiten sind das Zeichen einer Blockade im Energiesystem des Körpers. Dieses Energiesystem basiert auf Meridianen, also Nervenbahnen, die durch die Thai-Yoga-Massage speziell stimuliert werden.

Dehnen, Strecken und sanfte Berührung 

Wie genau eine Thai-Massage abläuft, kann man vorher gar nicht genau sagen, weil die verschiedenen Positionen und Griffe individuell auf den Gast abgestimmt werden. Keine Massage gleicht der anderen und von Gast zu Gast werden verschiedene Methoden benutzt, um die Muskeln zu lockern und den Energiefluss anzuregen.

Tipp: Das Vorgespräch ist bei einer Thai-Yoga-Massage sehr wichtig. Trauen Sie sich ruhig, genau zu beschreiben, welche Muskelgruppen besonders schmerzen.

Traditionelle thailändische Massage

Die Thai-Massage wird nicht umsonst als „passives Yoga“ bezeichnet. Natürlich kommen auch klassische Massagegriffe zum Einsatz, aber der Fokus liegt auf Dehnungen und Streckungen. Die Masseurin (fast alle Praktizierenden in Deutschland sind weiblich) nimmt sich dabei jede Muskelgruppe einzeln vor und bewegt den Körper in die dazu passende Position. Viele davon sind von klassischen Yogafiguren inspiriert.

Tipp: Während der Massage bleiben beide Partner komplett bekleidet. Leichte, bequeme Kleidung ist perfekt, wenn Sie sich massieren lassen wollen.

Die Masseurin arbeitet in der Regel mit ihrem ganzen Körpergewicht, um genug Druck aufzubauen. Trotzdem liegt man bei der klassischen Thai-Massage nicht nur regungslos auf der Matte: Die Figuren müssen aktiv gehalten werden, es werden Muskeln angespannt und wieder entspannt. Auf Wunsch gibt es aber am Ende der etwa zweistündigen Massagesession noch eine therapeutische Auflockerung der Problemzonen.

10 Arten, wie die Thai-Massage wirkt

  1. Verspannungen werden gelöst und durch die Dehnfiguren werden die Muskeln gelockert
  2. Die Durchblutung wird angeregt
  3. Die drehenden Bewegungen an den Gelenken sorgen für eine erhöhte Produktion von Gelenkflüssigkeit und erhöhen damit die Beweglichkeit
  4. Der Körper kann sich entspannen und Stress abbauen
  5. Die gehaltenen Yogapositionen stimulieren die inneren Organe
  6. Die Energiebahnen im Körper werden aktiviert
  7. Die Selbstheilungskraft des Körpers wird aktiviert
  8. Individuelle Haltungsschäden und Schmerzprobleme werden gelindert
  9. Alle Gelenke werden bewegt und damit gestärkt
  10. Achtsame Berührung sorgt für eine emotionale Balance

Traditionelle, ganzheitliche Heilkunst aus Asien

Über die wissenschaftlich belegbaren Effekte hinaus schreiben Heilkundige der Thai-Massage noch andere Effekte zu. Gesundheit und Prävention stehen im Fokus der Massagetechnik. Nach der traditionellen asiatischen Heilkunst wird die Gesundheit durch Energiemeridiane im Körper gesteuert – an diesen Meridianen liegen nicht nur die Akupunktur und Akupressurpunkte, auch die gesamte körperliche Energie wird dort gebündelt.

Die Massage hat - ähnlich wie die chinesische Tuina-Massage - den Ruf, vor allem bei Rückenschmerzen einmalige Ergebnisse erzielen zu können. Manche Patienten berichten, dass sie nach einer Thai-Massage gar keine Schmerzen mehr im Nacken- und Rückenbereich haben. Daneben sollen auch andere Probleme durch die Massage gelöst werden. Diese Effekte sind allerdings nicht wissenschaftlich bestätigt:

  • Kopfschmerzen
  • Schlafstörungen und andere Stresssymptome
  • Knieprobleme
  • Verstopfung
  • Durchblutungsstörungen
  • Schwindel und Übelkeit

Die Technik soll eine Balance zwischen körperlichem und seelischem Wohlbefinden schaffen. Daher gehört zu einer Nuad Phaen Boran-Behandlung auch Meditation und Energiearbeit. Allerdings setzen die meisten Praktizierenden in Deutschland auf die eher weltlichen Aspekte der Massage und bringen nur wenige der spirituellen Punkte in die Behandlung ein.

Woran erkennt man ein gutes Thai-Massage-Studio?

Die besten Masseurinnen wurden direkt in Thailand an der renommierten Wat Po Schule ausgebildet und können ein Zertifikat vorweisen. Aber auch das deutsche Institut für Thai-Yoga-Massage bietet Ausbildungen an. Es gibt außerdem noch zahlreiche Zusatzausbildungen, zum Beispiel in Akupressur oder Fußreflexzonenmassage, die das Massageerlebnis bereichern.

Die Masseurin nimmt sich idealerweise Zeit für ein Vorgespräch und geht auf die individuellen Probleme des Kunden ein. Außerdem achten seriöse Studios auf gesundheitliche Gegenanzeigen, die eine Thai-Massage verbieten, wie zum Beispiel Wirbelsäulenschäden oder Bandscheibenvorfälle.

Tipp: Achten Sie darauf, ob Sie sich im Studio wohlfühlen und sich die Praktizierenden Zeit für Sie nehmen. Dann sind Sie in guten Händen.

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