Invisalign & Co.: Das alles macht ein Kieferorthopäde

Ein Kieferorthopäde erkennt und behandelt Fehlstellungen am Kiefer und den Zähnen und hilft dabei, Erkrankungen vorzubeugen. Er sorgt nicht nur für ein ästhetisch ansprechendes Ergebnis, sondern unterstützt Patienten ebenfalls dabei, die Zahn- und Kiefergesundheit langfristig zu erhalten. Kieferorthopäden behandeln folglich sowohl Kinder als auch Erwachsene, dabei arbeiten sie sowohl mit festen, als auch herausnehmbaren Behandlungsgeräten.

Diese vier unterschiedlichen Fachbereiche gehören zur Kieferorthopädie

Die Medizin grenzt in der Kieferorthopädie die folgenden vier Fachbereiche voneinander ab:

  • Funktionskieferorthopädie
  • Dentofaziale Orthopädie
  • Orthodontie
  • Chirurgische Kieferorthopädie

Die sogenannte Funktionskieferorthopädie widmet sich den funktionellen Abläufen im Kiefer, mit dem Ziel, die Skelettstruktur zu erhalten. Hierfür gibt es keine standardisierten Geräte, sondern individuelle Konstruktionen wie beispielsweise Doppelplattensysteme oder bimaxillären Geräte. Letztere behandeln das Zähneknirschen. Doppelplattensysteme wiederum haben spezielle Elemente, die es vermögen, die Bewegungen von Zunge und Mund zu beeinflussen.

Um das Wachstum von Ober- und Unterkiefer zu unterstützen, gibt es den Bereich der dentofazialen Orthopädie. Dabei setzt der Mediziner Geräte wie eine Kopf-Kinn-Klappe ein, die großen Druck auf den Kiefer ausüben und folglich dabei helfen, unnatürliche Veränderungen zu beheben.

Eines der komplexesten Fachgebiete ist die Orthodontie, in der überwiegend Zahnspangen zum Einsatz kommen. Dieses Fachgebiet assoziiert ein Großteil der Bevölkerung mit Kieferorthopäden, nicht zuletzt auch deshalb, weil viele Menschen einmal oder mehrmals in ihrem Leben bereits Zahnspangen trugen. Obwohl schätzungsweise die Hälfte aller Jugendlichen eine solche Zahnspange trägt, ist sie bei Patienten relativ unbeliebt. Dabei legt das Bundesministerium in einer veröffentlichten Meldung einen positiven Effekt nahe: Patienten, die eine kieferorthopädische Behandlung hatten, würden eine höhere Lebensqualität haben als solche, die sich keinen kieferorthopädischen Maßnahmen unterzogen hätten.

Als besonders unbeliebt gelten feste Zahnspangen, da sie temporär die Mundhygiene beeinträchtigen und Patienten diese vielfach als schmerzhaft beim Tragen empfinden. In dieser Hinsicht haben viele Kieferorthopäden in den vergangenen Jahren stärker auf unsichtbare Zahnspangen gesetzt. Experten auf dem Gebiet wie beispielsweise Dr. med. dent. Barbara Scheiner-Mislik von der We Love Smiles Kieferorthopäde Zürich verwenden die neusten, beinahe unsichtbaren Kunststoffschienen, die für ein strahlendes und selbstbewusstes Lächeln sorgen. Solche Schienen werden nach einem ausführlichen Erstgespräch individuell mithilfe einer 3D-Animation angefertigt und eingesetzt. Dank der Invisalign-Kunststoffschienen lässt sich der zeitliche Rahmen die Korrektur der Fehlstellungen im Gegensatz zu festen Zahnspangen oftmals deutlich auf wenige Monate verkürzen.

Eine weiterer, wichtiger Fachbereich ist die chirurgische Kieferorthopädie. Hierbei nehmen die Kieferorthopäden operative Eingriffe am Kiefer und in der Mundhöhle vor. Davon abgesehen unterstützen Kieferorthopäden wie andere Ärzte auch bei der Prophylaxe. Indem sie Vorsorgeuntersuchungen anbieten, verhindern sie, dass schwerwiegende Krankheitsbilder an Kiefer und Zähnen überhaupt erst entstehen. Außerdem gehört es zu ihrem Tätigkeitsbereich, umfassend über therapeutische Maßnahmen in ihrer Praxis aufzuklären.

Diagnose, Therapie und Risiken bei der Arbeit in einer kieferorthopädischen Praxis

Am Anfang einer kieferorthopädischen Behandlung steht die Diagnostik. Bei dieser Untersuchung beurteilt der Kieferorthopäde, wie der Allgemeinzustand von Zähnen und Kiefer zu bewerten ist. Anschließend erstellt der Mediziner, falls noch nicht geschehen, eine Röntgenaufnahme oder ein Kiefermodell, um zu erkennen, ob Fehlstellungen vorliegen. Weitere Behandlungsmaßnahmen stimmt der Arzt individuell mit dem Patienten ab. Häufig funktionieren die Therapien durch mechanische Einwirkungen, die meistens auf Zahnspangen basieren und abhängig von der Diagnose mehrere Jahre dauern.

Gänzlich frei von Risiken ist die Arbeit der Kieferorthopäden nicht. Werden feste Zahnspangen eingesetzt, kommt es bei Patienten beispielsweise häufig zu einem erhöhten Kariesrisiko, wenn die Mundhygiene an schwer erreichbaren Stellen vernachlässigt wird. Falls die Zahnspange falsch eingestellt ist, kann es außerdem passieren, dass ungünstige Zahnfehlstellungen entstehen. Sehr selten treten zusammenhängend mit einer Zahnspange außerdem allergische Reaktionen oder Schmerzen auf, wenn Patienten etwa bestimmte Materialien nicht vertragen. Wichtig ist für Patienten vor allem, auf eine gründliche und regelmäßige Mundhygiene zu achten, da sich viele Beschwerden dadurch vorbeugen lassen.

Kieferorthopäde ist nicht gleich Zahnarzt

Das Tätigkeitsfeld einer kieferorthopädischen Praxis ist breiter aufgestellt als die eines Zahnarztes. Denn vom Grundsatz her ist jeder Kieferorthopäde ein Zahnarzt, aber nicht jeder Zahnarzt wird Kieferorthopäde. Wer in einer kieferorthopädischen Praxis mit Patienten arbeitet, muss vorher nicht nur ein Studium in der Zahnmedizin, sondern auch eine mehrjährige Fachausbildung für Kieferorthopäden durchlaufen. In dieser langen Weiterbildungsphase beschäftigt sich der Mediziner ausschließlich mit kieferorthopädischen Sachverhalten. Nach drei Jahren Fachausbildung in einem Klinikum und einer niedergelassenen Praxis darf sich ein Arzt nur Kieferorthopäde nennen, wenn er die Facharztprüfung besteht. Am Ende der zusätzlichen Ausbildung verfügt der Kieferorthopäde über vielfältiges biomechanisches Wissen, das es ihm ermöglicht, die ganzheitliche Behandlung von Zahn- und Kieferfehlstellungen durchzuführen.

Bildquelle: unsplash.com Nutzer: Diana Polekhina

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