Schlapp und müde trotz ausreichend Schlaf

Eine große Anzahl an Menschen leidet darunter, meint aber häufig, dieses Phänomen gehöre einfach zu unserer schnelllebigen Zeit. Diese Personen fühlen sich den ganzen Tag über müde und schlapp und kommen nicht richtig in die Gänge. Häufig wird es als eine Art benebeltes Gefühl wahrgenommen, als wäre man selbst eigentlich nur Zuschauer im eigenen Leben, während die Tage verrinnen. Die Aufmerksamkeit und Konzentration ist häufig stark eingeschränkt, wodurch mitunter auch Fehler passieren.

Tatsächlich ist unsere Zeit sehr schnelllebig und bietet an jeder Ecke eine Vielzahl von Ablenkungen, die uns wach halten und uns möglicherweise auch von dem gesunden Schlaf abhalten, den wir dringend benötigen würden. Auch eine zu hohe Arbeitslast über einen langen Zeitraum kann der Grund dafür sein, warum manche Menschen nicht ausreichend Schlaf bekommen. Die Hoffnung liegt dann häufig darin, dass diese arbeitsreiche Phase in spätestens einigen Wochen enden wird und dann endlich wieder durchgeschlafen werden kann. Auch beim Blick aufs Wochenende schwingt diese Hoffnung sehr häufig mit, stellt sich allerdings leider nicht auch immer ein.

Wie viel Schlaf braucht der Mensch?

Um festzustellen, ob die ständige Müdigkeit womöglich an einem Schlafmangel liegt, wodurch auch immer dieser bedingt ist, sollte bekannt sein, wie viel Schlaf der Körper eigentlich benötigt. Im Schnitt ist dabei immer die Rede von den guten 8 Stunden, die in der Nacht mindestens geschlafen werden sollte. Auch 7,5 Stunden täglich gelten noch im gesunden Rahmen. Selbstverständlich gibt es viele Menschen, die mit weniger Schlaf auskommen mögen oder auch solche, die weit mehr benötigen. Nicht zuletzt gab der ehemalige US-Präsident Donald Trump immer wieder an, mit täglich nur vier Stunden Schlaf auskommen zu können. Für den Großteil der Menschen dürfte das jedoch nicht zutreffend sein. Zudem ist es schließlich vor allem für unter starker Müdigkeit leidenden Menschen wichtig, die eigene Schlafdauer in Erfahrung zu bringen. Liegt diese weit unter den 7,5 Stunden, so könnte die Ermüdung tatsächlich einfach daran liegen, dass der Körper zu wenig Schlaf erhält. Liegt sie aber in etwa im Rahmen der 7,5 bis 8 Stunden täglich, so sollte dem genauer auf den Grund gegangen werden.

5 Ernährungstipps für einen gesunden Schlaf

Bei der Analyse der eigenen Schlafdauer sollte allerdings auch in Betracht gezogen werden, in welchem Umfeld geschlafen wird. Denn liegt das Schlafzimmer etwa an einer stark befahrenen Straße, wo auch nachts ständig Lärm selbst durch die geschlossenen Fenster dringt, kann dies die Anzahl der benötigten Stunden Schlaf deutlich erhöhen. Denn in einem solchen Umfeld kommt der Körper tatsächlich nie richtig zur Ruhe, sondern ist einem ständigen Stress ausgesetzt. Ähnlich verhält es sich auch, wenn es im Raum nie wirklich dunkel wird, da z. B. das Licht von Laternen oder Reklame von draußen herein scheint. Handelt es sich allerdings um ein Schlafzimmer, das einen gesunden Schlaf grundsätzlich fördert, sollten die acht Stunden durchaus ausreichend sein. Stimmen die Raumbedingungen und bekommt der Körper auch regelmäßig ungefähr acht Stunden Schlaf pro Tag, sollte eigentlich keine Müdigkeit tagsüber vorherrschen. Ist dies jedoch der Fall, sollte unbedingt nach den möglichen Gründen nachgeforscht werden. Diese können mitunter nämlich gesundheitlicher Natur sein und die Müdigkeit ist dabei lediglich Anzeichen für ein hohes Gesundheitsrisiko. Bei nicht wenigen Menschen ist es etwa Schlafapnoe, die als Ursache für die Müdigkeit diagnostiziert wird. Eine Indikation, mit der in keinem Fall leichtfertig umgegangen werden sollte.

Worum handelt es sich bei Schlafapnoe?

Der Begriff Schlafapnoe taucht auch in den Medien immer wieder einmal auf, doch was ist Schlafapnoe eigentlich genau? Auch wenn viele darunter leiden, wissen die meisten Menschen gar nicht genau, worum es sich bei Schlafapnoe eigentlich handelt. Und selbst wenn etwas darüber bekannt ist, sind sich selbst Betroffene gar nicht darüber bewusst, dass es behandelbar ist.

Bei Schlafapnoe handelt es sich um eine ernst zu nehmende Erkrankung, deren Symptome während des Schlafs auftauchen; also dann, wenn die Betroffenen es gar nicht unbedingt mitbekommen. Denn dabei setzt die Atmung während des Schlafs immer wieder kurzzeitig aus. Eine für sich bereits sehr gefährliche Situation, da der Körper während dieser Aussetzer nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden kann, wie es während eines ruhigen, normalen Schlafs eigentlich der Fall wäre. Manche Betroffene wachen von der einsetzenden Schlafapnoe auch auf, wissen in dem Moment aber nicht unbedingt immer warum. Nur in schweren Fällen ist die akute Atemnot auch beim Aufwachen aus dem Schlaf deutlich wahrnehmbar. In jedem Fall raubt dieser immer wieder unterbrochene und nicht kontinuierliche Schlaf allerdings wertvolle Energie und die nötige Ruhe kann nicht geschaffen werden. Daraus resultiert die wahrgenommene Müdigkeit während des Tages, auch wenn die Ursache anfangs in vielen Fällen nicht klar zugeordnet werden kann. Die andauernde Müdigkeit in Kombination mit der Tatsache, dass der Körper eigentlich ausreichend Schlaf erhält, sollte als Warnzeichen gesehen werden, bei dem die Betroffenen nicht wegsehen sollten. Vor allem dann, wenn die Müdigkeit bereits zum Dauerzustand geworden ist.

Hinweise auf das Schlafapnoesyndrom

Schlafapnoe kann ein möglicher Grund für die Müdigkeit sein, aber nicht zwingend muss diese Schlussfolgerung auch gleich richtig sein. Denn selbstverständlich können auch noch andere Faktoren eine Rolle spielen bzw. andere Mängel oder Erkrankungen. Ein Hinweis jedoch, dass Schlafapnoe zumindest nicht auszuschließen ist, liegt darin, wenn beispielsweise der Partner oder die Partnerin immer wieder schildert, dass man nachts schnarcht. Dass die Partnerin oder der Partner die Atemaussetzer direkt bereits beobachten konnte bzw. auch richtig deuten konnte, kommt eher selten vor, da diese ja zu diesem Zeitpunkt selbst versucht, auf der anderen Bettseite zu schlafen. Gewissheit, ob Schlafapnoe ausgeschlossen werden kann oder aber tatsächlich die Ursache für die ständige Müdigkeit sein kann, lässt sich nur im Schlaflabor gewinnen. Wenn bereits mehrere Hinweise vorliegen, sollte der Weg ins Schlaflabor in keinem Fall gespart werden. Denn diese Erkrankung kann weitreichende Folgen haben und ist daher auch sehr gefährlich.

Die wiederholten Atemaussetzer in der Nacht können mit der Zeit deutliche Probleme bei den Betroffenen hervorrufen. So kann ein erhöhter Bluthochdruck eine Folge davon sein, aber sogar das Risiko für einen Schlaganfall erhöht sich. Denn durch die verminderte und unzureichende Sauerstoffzufuhr in der Nacht können Gehirnzellen absterben. Schließlich handelt es sich nicht nur um kleine Aussetzer in der Atmung, sondern die Luftzufuhr zur Lunge wird mitunter für zehn Sekunden und länger unterbrochen und das mitunter mehrere hundert Mal pro Nacht, was schwerwiegende Auswirkungen auf den Organismus haben kann.

Ursachen für Schlafapnoe

Welche Ursachen die Schlafapnoe wiederum hat, lässt sich nur bei einer genauen medizinischen Untersuchung herausfinden, um diese im nächsten Schritt behandeln bzw. beheben zu können. Dabei kommen unterschiedliche Varianten infrage. So kann etwa die Erschlaffung der Muskulatur und Weichteile bei den Atemwegen der Grund dafür sein, aber ebenso auch, wenn das Gehirn die notwendigen Signale nicht an die Atemmuskulatur sendet. Außerdem ist auch eine krankhafte Atmung bekannt, die nur während dem Schlaf auftritt und selbstverständlich kann es auch Mischformen geben.

Müdigkeit am Tag nicht ignorieren

Ob Schlafapnoe tatsächlich die Ursache für die Tagesmüdigkeit ist oder ein ganz anderer Faktor, ist nebensächlich. In keinem Fall sollte diese einfach ignoriert werden, da weder Schlafmangel aufgrund des individuellen Lebenswandels noch Müdigkeit, die durch Krankheiten bedingt ist, auf Dauer gesund für den Körper ist und zu Folgeerscheinungen führen können. Gerade dann, wenn sich die Hinweise auf Schlafapnoe verdichten, sollte dies ein klares Warnzeichen sein, da im schlimmsten Fall das eigene Leben am Spiel steht. In jedem Fall ist es dann an der Zeit, ein Schlaflabor aufzusuchen und sich austesten zu lassen.

Bildnachweis:
Kinga Cichewicz / Unsplash.com

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