Schnelle Hilfe gegen Stechmücken

Mückenstiche sind oft mehr als nur ein lästiges Übel. Sie jucken, schwellen an, verheilen oft langsam. Die Symptome reichen von besonders großen Quaddeln und Blasen bis hin zu schmerzhaften, schwer heilenden Schwellungen. Wir verraten, wie Sie sich gegen die lästigen Blutsauger zur Wehr setzen können.

Auf der Terrasse, im Biergarten oder am See: Überall, wo sich Menschen versammeln, lauern Insekten auf ihre nächste "Mahlzeit". Durch den unwiderstehlichen Duft ihres Wirtes angelockt, lässt sich die gemeine Hausmücke auf unbedeckte Hautstellen nieder, um ihren Rüssel hinein zu stechen. Die Folge, juckende oder sogar schmerzende Schwellungen. Der Grund für diese Reaktion des Körpers ist das eiweißhaltige Sekret, welches die Mücke beim Stich zur lokalen Betäubung und Gerinnungshemmung abgibt.

Effektiven Schutz gegen Stechmücken bieten nur Insektenschutzmittel zum Auftragen auf die Haut.

Tipp: Auch wenn es schwer fällt, sollten Sie nicht kratzen. Werden Stiche aufgekratzt, können Bakterien in die Wunde gelangen und eine Entzündung auslösen.

Wann sind Mückenstiche bedenklich?

Die Zahl der Menschen, die auf Insektenstiche besonders empfindlich reagiert, wächst stetig an. Zudem kann sich eine Überempfindlichkeit oft im Laufe eines Lebens durch wiederholte Stiche entwickeln.

Besonders gefährdet für starke allergische Reaktionen auf Stiche sind Kinder, ältere Personen und generell Menschen, deren Immunsystem schwach oder angegriffen ist. Eine extreme allergische Reaktion auf die Speichelsekrete der Mücke äußert sich durch eine besonders starke Rötung, Überwärmung und Schwellung um die Einstichstelle. In extremen Fällen treten sogar Kreislaufprobleme auf, bei der eine Erhöhung der Herzfrequenz sowie heftiger Blutdruckabfall, Luftnot, Schwindel sowie Erbrechen die Folgen sein können.

Wie kann man sich gegen Mückenstiche schützen?

Um den steigenden Temperaturen entgegenzuwirken, ist es im Sommer meist verlockend, luftige und kurze Kleidung zu tragen. Was für Abkühlung sorgt, stellt in der Mückensaison allerdings einen Nachteil dar. Durch dünne Stoffe können die Blutsauger mühelos durchstechen.

Wer sich zum Thema "Hausmittel gegen Mücken" umschaut, wird auf Vorschläge wie Zitronen, Knoblauch oder Tomatenpflanzen treffen. Doch von einem echten und lang anhaltenden Schutz kann bei keiner der genannten Methoden gesprochen werden.

Übrigens: Mücken werden vor allem von Schweiß geradezu magisch angezogen. So erfrischt eine Dusche im Sommer nicht nur, sondern kann auch gegen die Mückenplage helfen. Insbesondere vor dem Zubettgehen sollte man daher am besten duschen, denn ein neutraler Körpergeruch wirkt auf Mücken weniger attraktiv.

Gut verträglicher Mückenschutz

Mückenschutz für die Familie

Neben langer, heller Kleidung rät Dr. Stefanie Kohlmorgen, Dermatologin aus Köln, zu sanften Mückenschutzmitteln zum Auftragen auf die Haut. Denn wirklich effektiv lassen sich lästige Blutsauger nur damit auf Abstand halten.

Insektenschutzmittel überdecken den Eigengeruch der Haut und sorgen so dafür, dass man nicht mehr als potentielles Opfer erkannt wird. Als besonders wirksam und dennoch sanft zur Haut und zu Textilien hat sich der Wirkstoff Icaridin erwiesen. Die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlene Substanz besitzt eine ausgezeichnete Abwehrwirkung gegen Insekten. Mücken können damit etwa acht, Zecken bis zu vier Stunden abgewehrt werden. Der Wirkstoff ist besonders für Menschen mit sensibler Haut und für Kinder ab zwei Jahren geeignet.

Icaridin ist beispielsweise in Mückenschutzprodukten wie dem neuen "Anti Brumm Classic" oder auch "Jungle Formula by Azaron" enthalten – beide sind in der Apotheke erhältlich. Die Produktreihe "Jungle Formula by Azaron" umfasst neben einem Allroundrepellent für die ganze Familie Spezialprodukte für Kinder und Tropenreisende sowie ein Mittel auf pflanzlicher Basis.

Eine Einteilung in "Stichschutz-Faktoren", dem sogenannten "Insect Repellent Factor" (IRF), der vergleichbar ist mit dem Lichtschutzfaktor in Sonnencremes, bietet eine gute Orientierungshilfe.

Mückenfrei schlafen

Um die eigenen vier Wände mückensicher zu machen, lohnt es sich, an den Fenstern und an Terrassentüren Mückengitter anzubringen. Für das Bett oder das Kinderbettchen gibt es zusätzliche Moskitonetze, die wie ein Baldachin darüber befestigt werden. Auch auf Reisen bietet diese Option den bestmöglichen Schutz.

Sinnlos: Die Anti-Mücken-App

Sucht man im Internet oder auf dem Handy nach einer Anti-Mücken-App, wird man schnell fündig. Der Beschreibung zufolge sollen die Mücken dann durch hochfrequenten Ultraschall vertrieben werden. Die Idee ist nicht neu - bereits in einer Studie aus dem Jahr 2010 wurden Geräte, die Mücken durch Störgeräusche fernhalten sollen, getestet. Die Ergebnisse waren eindeutig: Keine einzige Studie konnte nachweisen, dass diese Geräte Wirkung zeigen. Laut Forschern auch kein wirklich überraschendes Ergebnis: Weibliche Mücken hören sehr schlecht, vermutlich können sie die Störgeräusche gar nicht wahrnehmen. Stiftung Warentest urteilt: "Wer die Mücken mit dem Smartphone erschlägt, hat mehr Erfolg."

Stechmücken die Brutstätte nehmen

Lebenszyklus einer Stechmücke

Um ihre Eier ablegen zu können, benötigen Stechmücken stehendes Gewässer. Daher sollten im Garten keine unabgedeckten Regenwassergefäße stehen. Selbst Blumenuntersetzer, in denen sich das Gießwasser sammelt, können der Mücke als Brutgefäß dienen. Auch Tränken für Singvögel sollten regelmäßig geleert und neu befüllt werden. Gartenteichbesitzer sollten darauf achten, dass sich Wasserwanzen, Libellenlarven oder andere Raubinsekten angesiedelt haben, die für eine Dezimierung der Mückenlarven sorgen.

Eingewanderte Mückenarten

Besonders heftige Reaktionen auf Mückenstiche werden zunehmend nicht nur bei Fernreisen, sondern auch hierzulande zum Problem. Denn durch Globalisierung und Klimawandel haben neue Mückenarten auch in Deutschland Einzug gehalten. So wurden schon Populationen von Tigermücken und asiatische Buschmücken in Deutschland gesichtet. "Schuld daran ist unter anderem das zunehmend milde Klima in unseren Breitengraden", erklärt Julian Heiermann, Insektenexperte des Naturschutzbundes (NABU). Auch wenn bisher noch kein untersuchtes Exemplar der Tiger- und Buschmücken ein gefährliches Virus in sich trug, kann der Stich der oft nicht einmal einen Zentimeter großen Insekten bei vielen Menschen eine starke Hautreaktion verursachen mit juckenden, schmerzhaften Schwellungen und Entzündungen.

Wer glaubt, sich nur bei Dämmerung gegen die lästigen Blutsauger schützen zu müssen, irrt. Denn exotische Mückenarten wie die asiatische Tigermücke, die sich in Deutschland angesiedelt hat, sind tag- und nachtaktiv und besonders aggressiv.

Wichtig: Bei Fernreisen gegen Mückenstiche vorbeugen

Wer eine Reise in tropische Länder plant, sollte sich vorab informieren, ob es in dem entsprechenden Land Malaria gibt. Hier ist die sogenannte Expositionsprophylaxe essentiell, das bedeutet, einen Stich so gut es geht zu vermeiden. Mückenschutzmittel sind hier unerlässlich. Der Schutz sollte unter Beachtung der jeweiligen Anwendungsbedingungen in kürzeren Abständen als in heimischen Gefilden aufgefrischt werden - auch Stellen unterhalb von Schmuck oder Kleidung einsprühen. Außerdem sind mit Mücken-Repellentien imprägnierte Moskitonetze über dem Bett hilfreich.

Schnelle Hilfe bei Insektenstichen

Trotz Antimückenspray lassen sich Stiche meist nicht ganz vermeiden. Dann hilft nur Schadensbegrenzung, am besten mit einem kühlenden Gel wie etwa "Combudoron Gel" von Weleda: der Brennnessel-Extrakt lindert den Juckreiz. Zugleich wirkt die Regenerationskraft der Arnika abschwellend und regt die Hautneubildung an. Das macht das anthroposophische Arzneimittel zu einem zuverlässigen Helfer bei Insektenstichen und kleinen Verbrennungen.

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