So kommt Entspannung in den Alltag

Der Alltag ist stressig: Die Kinder quengeln, die Straßen sind verstopft, der Chef hat offensichtlich schlecht geschlafen und die Wohnung ist auch noch nicht geputzt. Es ist kein Wunder, wenn viele Menschen abends nicht soweit runter kommen, dass sie in der Nacht Ruhe und Erholung finden. Die Corona-Pandemie hat manches noch zusätzlich verstärkt: Nicht nur während der Lockdowns rückte man in der Familie enger zusammen, als man es zuvor gewohnt war. Die gleichzeitig geschlossenen oder in ihrem Angebot eingeschränkten Wellness-Einrichtungen von Sonnenstudio über Spa bis Thermalbad machten die Situation nicht einfacher.

Was kann man also tun, um gerade an grauen, nasskalten Tagen nicht in ein tiefes Loch zu fallen? Die gute Nachricht ist, dass sich die menschliche Psyche mit vergleichsweise einfachen Mitteln positiv beeinflussen lässt.

Auch die eigene Wohnung bietet Möglichkeiten zur Entspannung

Bei allen negativen Aspekten lohnt es sich, auch einmal auf die positiven Veränderungen durch die Corona-Pandemie zu schauen. Der Kabarettist Christian Ehring bemerkte bereits während des ersten Lockdowns 2020 sinngemäß: „Es wurde noch nie so intensiv gewohnt!“ Baumärkte, Möbelhäuser und Fachhändler für Einrichtung und Dekoration freuen sich über Kunden, die sich auf ihre eigenen vier Wände zurückbesinnen, um es sich zu Hause besonders gemütlich zu machen. Nicht nur das Mobiliar, sondern auch die Wohnaccessoires sprechen die Sinne an und erlauben kleine Fluchten aus der manchmal wirklich schwer erträglichen Gegenwart. Ein passend ausgesuchter Raumduft von Rituals kann das Ambiente perfekt unterstreichen. Und nicht nur das: Sogar die Produkte für die Körperpflege lassen sich für im wahrsten Sinne traumhafte Momente passgenau auswählen.

Feste feiern, jetzt erst recht!

Ob Weihnachten, Karneval oder Ostern, ob runder Geburtstag oder sommerliche Gartenparty: Bei zahlreichen feierlichen Anlässen hat sich ein kleines Virus als Spielverderber erwiesen, der viele liebgewonnene Rituale durchkreuzt hat. Wenn man die Verwandtschaft nicht treffen darf, der Besuch auf dem Weihnachtsmarkt allenfalls unter großen Einschränkungen möglich ist und sogar im Gottesdienst in der Kirche ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden muss, was bleibt dann noch von der feierlichen Atmosphäre? Eine ganze Menge, wenn man etwas genauer darüber nachdenkt. Zwar ist ein hohes Maß an Kreativität gefragt, doch dann lassen sich die Feste weiterhin so feiern, wie sie fallen. Ein heißer Glühwein kann auf der eigenen Terrasse sogar noch besser schmecken als auf dem Weihnachtsmarkt. Immerhin hat man hier alle Parameter selbst in der Hand: Wie ist die Terrasse dekoriert, welche Musik kommt aus den Lautsprechern und mit wem möchte man diesen besinnlich-vorweihnachtlichen Moment wirklich genießen? Spätestens im zweiten Corona-Winter haben Menschen aus dem gesamten Land aus der Not längst eine Tugend gemacht und sich das perfekte Weihnachtsmarkt-Feeling auf dem eigenen Grundstück hergestellt. Online finden sich inzwischen sogar Bausätze für den heimischen Weihnachtsmarktstand. Wer eine Antwort auf die Frage findet, wo die Hütte nach den winterlichen Feiertagen eingelagert werden kann, braucht also auf eine wirklich authentische Christkindlmarkt-Atmosphäre nicht zu verzichten.

Wenn das Münchner Oktoberfest nicht stattfinden kann, …

… muss sich davon niemand gänzlich die Laune verderben lassen. Wiesn-Fans haben das Outfit sowieso bereits im Schrank und bringen sich mit einer bayrischen Playlist innerhalb von Minuten in Stimmung. Der Einzelhandel zieht ebenfalls mit und lockt mit Bierspezialitäten, Leberknödeln und Brezeln. All dies ließe sich natürlich das ganze Jahr hindurch kaufen und genießen, macht aber im Spätsommer und im frühen Herbst am meisten Spaß. Klar, wer von überfüllten Bierzelten und feiernden Menschenmassen träumt, wird im heimischen Oktoberfest keinen Ersatz finden. Für einen kleinen Trost dürfte es aber auch bei Oktoberfest-Junkies ausreichen. Außerdem lässt sich die Vorfreude auf die nächste echte Wiesn aufrechterhalten.

Wie wäre es mit einem Ausflug in den sonnigen Süden?

Wäre es nicht wunderbar, sich innerhalb von wenigen Sekunden an einem Strand unter der südlichen Sonne beamen zu können? Vielleicht wird dies tatsächlich eines Tages möglich, einstweilen müssen wir uns allerdings noch mit den bisher verfügbaren Verkehrsmitteln begnügen. Und wenn nicht ausreichend Zeit bleibt für einen Urlaub oder die pandemiebedingten Einschränkungen einen solchen erschweren, lässt sich das Fernweh auch auf andere Weise bekämpfen. Es gibt keine Verpflichtung, die Wohnung den ganzen Winter hindurch weihnachtlich zu dekorieren. Vielleicht ist gerade jetzt die richtige Gelegenheit, um die Sommerdeko hervorzuholen, gerne auch mit den zu lange ignorierten Mitbringseln aus der Karibik. Schon das Umdekorieren macht große Freude, die sich mit der passenden Musik noch zusätzlich verstärken lässt. Darf es dazu ein frisch gemixter Cocktail mit tropischen Früchten sein? Im Obst- und Gemüsehandel gibt es auch in der kalten Jahreszeit eine so reichhaltige Auswahl, dass man sich kulinarisch sofort in den Süden versetzen kann. Abgerundet wird das Ambiente, wenn die entsprechenden Speisen auf den Tisch kommen. In dieser Hinsicht kann sich jeder glücklich schätzen, der etwa ein indisches oder ein mexikanisches Restaurant in seiner Nachbarschaft hat und sich von dort einen frisch zubereiteten, exotischen Gaumenschmaus nach Hause bestellt. Alternativ wird eben selbst der Kochlöffel geschwungen. Kalte, dunkle Wintertage laden regelrecht dazu ein, kreativ zu werden und neue Gerichte auszuprobieren. Im Supermarkt bekommt man auch exotische Zutaten und das Internet ist prall gefüllt mit leckeren Rezeptideen. Spätestens wenn man am Abend in kleiner Runde in sommerlicher Atmosphäre zusammensitzt, sind sich alle einig: Für manch einen Kurzurlaub muss man nicht einmal das Haus verlassen.

Entspannung wie im fernöstlichen Zen-Garten

Der Ferne Osten ist nicht nur der Inbegriff von Exotik, sondern steht auch für echte Entspannung und die Rückbesinnung auf die eigene Mitte. Buddhistische Klöster vom Himalaya bis nach Thailand stehen gerade in Zeiten, in denen die Welt aus den Fugen zu sein scheint, für eine entschleunigte Lebensfreude. Auch die Japaner wissen in ihren Zen-Gärten, wie sich ein Ausgleich zur Hektik des Alltags erschaffen lässt. All diese Ziele sind aber auch unter normalen Bedingungen nicht mal eben zu besuchen, sondern eher eine Idee für den Jahresurlaub. Viele entschleunigende Elemente wurden aber schon vor Jahrzehnten nach Europa exportiert. Klangschalen und fernöstliche Düfte sind nur zwei Beispielen von vielen, mit denen sich auch zu Hause für Ruhe und Entspannung sorgen lässt. Wohl dem, der sich schon vor dem Beginn der Pandemie mit Techniken wie Yoga und Tai-Chi befasst hat: Beide wirken erwiesenermaßen beruhigend auf die Psyche und den Organismus und können dabei helfen, gesund und optimistisch zu bleiben. Wer Interesse hat, findet online und manchmal auch vor Ort Kurse, Anregungen und andere Formen der Unterstützung. Nicht nur in der fernöstlichen Heilkunde weiß man natürlich um die positiven Effekte von duftenden Bädern, die sich natürlich idealerweise in einer entspannenden Atmosphäre genießen lassen. Eine Massage mit duftenden Ölen bei sanfter Musik schafft einen Moment der Auszeit, in dem der Alltag einmal keine Rolle spielt. Auch hierfür kann man im Internet und in der Literatur zahlreiche Tipps und Informationen bekommen. Besonders wesentlich ist aber die Bereitschaft, sich fallen zu lassen und die Zeit anzuhalten.

Fazit: Entspannung ist, was man selbst daraus macht

Nur das Reisen ist ein Allheilmittel gegen das Fernweh, eine Alternative wurde leider bisher nicht gefunden. Trotzdem gibt es einige Möglichkeiten, die Symptome zu lindern und sich dabei vielleicht auch selbst ein Stück weit neu kennenzulernen. So liegt sogar in der Notlösung ein besonderer Vorteil: Wer an einen ihm unbekannten Ort reist, am dem es ihm nicht gefällt, der hat womöglich bereits viel Geld und Zeit investiert. Die heimische Kulisse hingegen lässt sich sehr viel einfacher immer wieder anpassen oder komplett umgestalten. Und es ist sogar möglich, dabei die Liebe zu neuen Ländern und Kulturen zu wecken. Vielleicht finden sich darunter die nächsten Reiseziele, wenn die Welt wieder ihre zuvor gewohnten Bahnen zieht?

Bildnachweis: pixabay.com
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