Übersäuerung – das Ungleichgewicht im Körper

Wir alle kennen das klassische Schulexperiment mit den Säuren und Basen, die sich durch das richtige Mischverhältnis gegenseitig ausgleichen sollten. Die meisten Deutschen wären erschrocken, wenn sie wüssten, wie übersäuert ihr eigener Körper eigentlich ist. Die Folgen davon sind vielseitig – viele Beschwerden hängen mit einem erhöhten PH-Wert zusammen.

Ungesunde Ernährung sorgt für zu viel Säure

Übersäuerung

Der Magen brennt, die Gelenke schmerzen und eine bleischwere Antriebslosigkeit nimmt die Lebensfreude. Auf den ersten Blick haben diese Symptome nichts miteinander zu tun. Schaut man aber genauer hin, können all diese Probleme von einer Übersäuerung herrühren. Es gibt viele Symptome, die vermutlich mit einem gestörten Gleichgewicht im Säure-Basen-Haushalt zusammenhängen:

  • Arthritis, Rheuma, Gicht und andere Gelenkerkrankungen
  • chronische Müdigkeit und Schlafstörungen
  • Allergien und Hautausschläge
  • Verdauungsstörungen

Dabei muss man zwischen überschüssiger Magensäure, die Sodbrennen und Magenschmerzen verursachen kann, und der „Zivilisationskrankheit Übersäuerung“ unterscheiden. Chronische Übersäuerung findet im Blut und in den Gelenken statt – der Körper produziert zu viele säurehaltige Substanzen oder kann aufgenommene Säure nur schlecht ausscheiden.

Hauptgrund für die Übersäuerung des Körpers? Die falsche Ernährung! Zahlreiche Lebensmittel unterstützen die körpereigene Säurebildung – besonders Zucker, Weizenmehl und Alkohol gelten als besonders ungesund für einen gesunden Säure-Basen-Haushalt. Aber auch Fleisch und Fisch sollten nur in Maßen genossen werden

In 5 Schritten zur Entsäuerung

  1. Zunächst sollten Sie prüfen, ob Ihr Körper wirklich übersäuert ist. Dazu gibt es in der Apotheke PH-Teststäbchen. Testen Sie damit Ihren Urin – wird das Stäbchen rot und der Wert unter 7,2, sollten Sie etwas an Ihrem Lebensstil ändern. Damit der Test wirklich aussagekräftig ist, sollten Sie nicht nur einmal testen, sondern mindestens eine Woche lang zwei Mal täglich Ihren PH-Wert kontrollieren.
  2. Machen Sie eine Bestandsaufnahme Ihres Lebensstils. Nicht immer müssen Sie gleich Ihre komplette Ernährung über den Haufen werfen. Trinken Sie viele zuckerhaltige Limonaden oder essen häufig Fleisch? Auch Alkohol und Coffein sind Faktoren, die kritisch unter die Lupe genommen werden sollten. Kleine Änderungen können schon viel im Säure-Basen-Haushalt bewirken.
  3. Eine vorwiegend basische Ernährung sollte auf einem Verhältnis von basenbildenden zu säurebildenden Lebensmitteln von etwa 80:20 basieren. Am Anfang steht eine Basenkur, mit der die bereits angesammelten Säurerückstände und Schlacken erst einmal aus dem Körper befördert werden. Die intensive Kur dauert einen bis drei Monate. Zwischendurch kann aber auch ein Detox-Tag zu einem besseren Körpergefühl verhelfen.
  4. Auch danach sollte ein basischer Lebensstil fortgeführt werden. Sie müssen dabei nicht streng auf alle Lebensmittel achten, aber versuchen, mit basenhaltigen Gemüsesorten und viel Kräutertee ihren Speiseplan aufzupeppen.
  5. Langfristig hilft es auch, mit Meditationsübungen und regelmäßigen Entschlackungsmassagen die psychischen Faktoren einer Übersäuerung auszuschalten.

Übersäuert? Auch der Lebensstil ist entscheidend

Ausgewogene und gesunde Ernährung

Aber nicht nur die Ernährung spielt eine Rolle beim Gleichgewicht von Säuren und Basen. Studien lassen vermuten, dass auch der Lebensstil viel Einfluss auf den Säuren-Basen-Haushalt hat. Gerade Leistungssport, der den Körper sehr stark fordert, sorgt dafür, dass Besonders viele Säuren im Blut gebildet werden.

Auch Stress ist ein echter Negativfaktor. Die körpereigenen Regelmechanismen, die eine Übersäuerung eigentlich verhindern, werden durch körperlichen und seelischen Stress behindert. Das führt dazu, dass sich psychische Zustände wie Angst, Trauer und Stress auch körperlich äußern – man sagt ja nicht umsonst, dass einem etwas „auf den Magen“ schlägt.

Entspannen Sie doch auch zwischendurch mal bei basischen Anwendungen - beispielsweise Basenbädern oder Wickeln. Das wird Ihnen und Ihrem Körper gut tun.

Viele Betroffenen versuchen auch, sich selbst mit basischen Salzen zu therapieren – das klingt ja erst einmal logisch, schließlich neutralisieren sich Säuren und Basen gegenseitig. Allerdings setzt das einen unangenehmen Kreislauf in Gang – der Körper versucht die verlorene Säure wieder auszugleichen, in dem er noch mehr davon produziert. Außerdem verursacht das Salz Blähungen und Unwohlsein.

Tipp: Der beste Weg für ein gesundes Gleichgewicht ist eine ausgeglichene, balancierte Nahrung und eine positive Lebensweise.

Die 10 besten basischen Lebensmittel

  • Kartoffeln liefern viel Energie, regen den Körper aber kaum zur Säurebildung an. Perfekt, um sich satt zu essen!
  • Trockenfrüchte stecken voller Vitamine bei einem geringen Säureanteil. Außerdem regen sie die Verdauung an, was die Entschlackung einfacher macht
  • Basischer Kräutertee oder viel Wasser sind ebenfalls wichtig für eine gesunde Ernährung. Sie sollten gerade in den ersten Phasen der Entsäuerungskur viel trinken!
  • Vollkorn-Müsli mit sanften Früchten wie z.B. Beeren sorgt für einen guten Start in den Tag
  • Kohlrabi – das Power-Gemüse zählt zu den besten Basenbildern.
  • Dunkle Blattsalate sind vitaminreich und ergänzen ein leichtes Mittagessen ideal.
  • Rohmilch ist im Gegensatz zu verarbeiteter, hocherhitzter Milch viel besser für den Körper und den Säurehaushalt.
  • Wenn Sie auf Brot und Nudeln nicht verzichten wollen, sollten Sie zu Vollkorn-Produkten greifen.
  • Die Spirulina-Alge ist ein wertvolles Nahrungsergänzungsmittel, welches mit vielen Antioxidantien die Zellen stärkt und damit langfristig Übersäuerung vorbeugt
  • Auch ganzheitliches Basenpulver erfreut sich großer Beliebtheit. Es besteht aus verschiedenen basischen Salzen in Verbindung mit ausgleichenden Zuckermolekülen

Ein Detox-Tag: Tipps zum Entschlacken

Beim so genannten Detox-Tag (Detox kommt von „detoxify“, das heißt „entgiften“), werden dem Körper genau diese schädlichen Stoffe nicht mehr zugeführt und der Organismus kann sich darauf konzentrieren, die übrig gebliebenen Schlacken abzubauen und auszuscheiden. Auch die Reduzierung von Fettgewebe ist ein Teil des Entschlackens, denn vor allem dort werden die giftigen Stoffwechselrückstände gespeichert.Was Sie dabei beachten müssen und welche Lebensmittel tabu sind, verraten wir Ihnen hier: Detox-Tag.

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