Voraussetzungen für eine erfolgreiche Hypnosetherapie

Die Hypnosetherapie (Hypnotherapie) ist eine langjährig erprobte und wissenschaftlich anerkannte psychotherapeutische Behandlungsmethode, die zum Beispiel bei der Bekämpfung von chronischen Ängsten und der Rauchentwöhnung helfen kann.

Während der Hypnose wird der Patient durch den Hypnotherapeuten in die hypnotische Trance, einen veränderten Bewusstseinszustand, geleitet. Es ist wissenschaftlich belegt, dass nahezu alle Menschen durch Hypnose diesen angenehmen Zustand kurz vor dem Einschlafen erreichen können. Doch welche Voraussetzungen für den Erfolg einer Hypnosetherapie gib es?

Diese Voraussetzungen sollten Patienten mitbringen

unsplash.com Nutzer: HamiltonLaut dem ungarischen Hypnosespezialisten Franz Andreas Völgyesi ist jeder Mensch, der schlafen kann, auch hypnotisierbar. Auch Personen, die von sich behaupten, dass sie wegen ihres starken Eigenwillens der hypnotischen Trance widerstehen können, lassen sich von erfahrenen Hypnotherapeuten durch Suggestion leicht in Hypnose versetzten. Obwohl die Hypnose also bei den meisten Menschen prinzipiell funktioniert, sollten Patienten für eine erfolgreiche Hypnosetherapie einige Voraussetzungen mitbringen.

  • Eine Hypnosetherapie besteht aus dem Miteinander zwischen dem Patienten und dem Hypnotherapeuten. Es ist deshalb entscheidend, dass beide Personen sich gut verstehen und dieselbe Sprache sprechen.
  • Ihr volles Potenzial kann die Behandlung nur entfalten, wenn der Patient einen inneren Willen zur Veränderung hat und von sich aus dazu bereit ist, an den Ursachen seiner Symptome zu arbeiten.
  • Hypnotherapeuten dringen in den Hypnosesitzungen tief in das „Innere“ ihres Patienten vor. Es kann dadurch zu einer temporären Verschlimmerung der Symptome kommen. Die Hypnosetherapie eignet sich deshalb nur für emotional stabile Personen.
  • Patienten müssen dazu bereit sein, sich auf die Hypnosetherapie und den entspannten Trancezustand einzulassen und sich zu öffnen. Eine ablehnende Haltung gegenüber der Behandlungsform oder dem Therapeuten führt meistens dazu, dass die Sitzungen ihre volle Wirksamkeit nicht entfalten können.
  • Eine Hypnosetherapie ist eine psychotherapeutische Behandlung, die nicht ausschließlich auf die Sitzungen mit dem Hypnotherapeuten beschränkt ist. Um den Behandlungserfolg sicherzustellen, sollten die Patienten sich deshalb während und nach der Behandlung genau an die Anweisungen des Therapeuten halten, also etwa auf die Abstinenz bei der Raucherentwöhnung.
  • Patienten sollten das während der Hypnose Gelernte in ihrem Alltag umsetzen, sich also zum Beispiel bewusst in Situationen begeben, die bei ihnen zuvor Ängste ausgelöst haben. Um hierbei die Grenzen nicht zu überschreiten, ist eine enge Absprache mit dem Hypnotherapeuten sinnvoll.
  • Eine Hypnosetherapie ist oft lediglich eine Zusatzbehandlung, aber kein Allheilmittel. Patienten sollten deshalb bereits begonnene Therapien fortsetzen und verschriebene Medikamente weiter einnehmen.

Zusammenfassend wird deutlich, dass der Erfolg einer Hypnosetherapie vor allem vom persönlichen Zusammenspiel des Hypnotherapeuten und des Hypnotisanden abhängt. Es ist daher sinnvoll, vor der Ersthypnose mehrere Hypnotherapeuten zu kontaktieren. Inzwischen verfügen auch manche Krankenkassen über Angebote, die bei der Auswahl eines Hypnotherapeuten helfen können.

Umgebung bei der Hypnosetherapie

Neben dem Hypnotherapeuten und seinem Patienten ist auch die Umgebung von hoher Bedeutung für den Erfolg einer Hypnosetherapie. Entscheidend ist hier primär ein Reizmangel, der dem Patienten dabei hilft, sich komplett auf die Worte seines Therapeuten zu fokussieren. Zudem sollte der Behandlungsraum eine angenehme Temperatur von etwa 21 Grad Celsius und eine abgeschwächte Beleuchtung haben, damit der Patient leichter in den Ruhezustand übergeht.

Musik im Behandlungszimmer kann dabei helfen, eine beruhigende Stimmung zu erreichen, sollte laut dem Hypnoseexperten Werner J. Meinhold aber mit großer Vorsicht eingesetzt werden. Empfehlenswert ist bei der Ersthypnose stattdessen eine Sitzung in den physiologischen Müdigkeitsphasen zwischen 12 und 16 Uhr und ab 20 Uhr.

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