Wellen stylen: 3 Wege zu schönen Wellen in den Haaren

Glamouröse Wellen oder wilde Beach Waves in den Haaren kommen nie aus der Mode. Wellen sorgen für frischen Schwung in den Haaren und erinnern an Sommer, Strand und Meer.

Es gibt viele Wege, um die heißersehnten Kurven in die Haare zu zaubern. Ich habe in den letzten Jahren viele Wellengeräte, aber auch hitzefreie Wellenmethoden probiert und möchte euch heute die besten davon vorstellen. Die Methoden eignen sich für kurze bis lange Haare, sind einfach daheim nachzumachen und führen zu herrlichen Kurven und prächtigem Volumen.

Hitze oder Zeit?

Um relativ gerade Haare in ein Wellenmeer zu verwandeln ist Hitze, zumindest Wärme oder Zeit erforderlich. Ich unterscheide dementsprechend 3 Wege, die zu schönen Wellen in den Haaren führen.

Im ersten Teil findet ihr die „heißen Eisen“. Sie arbeiten mit großer Hitze (je nach Haartyp mit Temperaturen über 150°C). Die mit Hitze erzeugten Wellen gelingen besonders schnell, halten lange und der Wellen-Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Im zweiten Teil geht es um schonendere Methoden bei Stylingtemperaturen bis 100°C. Wellen zeigen sich ebenfalls rasch, fallen aber deutlich sanfter aus und halten nicht ganz so lange. Ideal also für einen bestimmten Anlass, wie ein Dinner, eine Party oder Ähnliches.

Im dritten Teil stelle ich einige Methoden vor, wie sich die Haare komplett hitzefrei wellen lassen. Für rein mechanisches Formen brauchen die Haare allerdings Zeit.

Im vierten Teil geht es noch um das Nachbearbeiten der Haarwellen. Sind die Kurven mal da, ist der schwierigste Teil geschafft. Nun müssen die Haare noch perfekt in Szene gesetzt werden.

Teil 1: Wellen mit Hitze: extravagante, schnelle Wellen mit Welleneisen

Welche Stylinggeräte eignen sich für schöne Wellen im Haar?

Viele sehnen sich nach hübschen Wellen oder Locken und die Hersteller lassen sich immer wieder neue Geräte einfallen, die rasch und einfach zu den begehrten Kurven verhelfen sollen. Zu den altbekannten Wellengeräten gehören Lockenstäbe, die es in allen Arten und Varianten gibt – von dünn bis dick, gerade, konisch, mit Klemme oder ohne.

Auch mit vielen Glätteisen gelingen Locken und Wellen. Je breiter die Stylingfläche des Glätteisens ist, umso sanfter und langgezogener werden die Wellen.

Es gibt aber auch automatische Lockencurler für „Wellen auf Knopfdruck“, Kreppeisen für ausgefallene Zick-Zack-Wellen oder spezielle Welleneisen. Auf letztere möchte ich etwas genauer eingehen, da sie relativ einfach zu bedienen und daher auch für Anfänger interessant sind.

Wichtig:

Alle genannten Geräte arbeiten mit großer Hitze – meistens jenseits der 150°C. Ein guter Hitzeschutz (meistens ein Spray) ist daher Pflicht.

Um die Haarstruktur nicht zu schädigen, müssen die Haare trocken sein.

Vor allem für die ersten Versuche und bei dünnen, empfindlichen Haaren empfehle ich ein Welleneisen mit Temperaturwahl. So könnt ihr mit niedrigen Temperaturen beginnen und diese langsam erhöhen bis euch das Ergebnis gefällt. Ich habe dicke Haare und bei mir reichen 150-160°C aus, um die Haare langhaltend zu wellen.

Einfach, schöne Wellen mit Welleneisen:

Die Anwendung eines guten Welleneisens ist meiner Erfahrung nach vergleichsweise einfach. Ein Welleneisen besteht aus heißen Stäben, die einen Wellenabdruck im Haar hinterlassen.

Dazu wird eine breite, aber nicht zu dicke Haarsträhne (zB 5x1cm) gewählt, das Welleneisen dort im 90°-Winkel zur Haarsträhne angesetzt, wo die Wellen beginnen sollen und für einige Sekunden zusammengedrückt. Für gleichmäßige Wellen wird das Welleneisen direkt unter dem Wellenabdruck wieder angesetzt und so geht es weiter bis die gesamte Haarsträhne gewellt ist. Für wilde Beach Waves kann der Winkel zur Haarsträhne und die Dicke der Strähnen variiert werden.

Welleneisen gibt es in unterschiedlichen Formen, entweder mit dünnen oder breiten Stäben und manche haben auch einen höhenverstellbaren mittleren Heizstab. Mit letzteren ist man besonders flexibel beim Wellen stylen und es gelingen – je nach Technik - sanfte oder intensive Wellen, große oder kleine Wellen, Wasserwellen, Beach Waves, Deep Waves oder Mermaid Waves.

Teil 2: Voluminöse Wellen mit Warmluftbürste

Haarschonende Wellen mit Warmluftbürste:

Natürlich aussehende Wellen mit viel Haarvolumen lassen sich aber auch mit deutlich weniger Hitze und damit haarschonender formen. Besonders gut eignen sich dazu Warmluftbürsten. Das Prinzip ist dabei ähnlich wie bei einem Haartrockner und einer Rundbürste. Nur die Anwendung ist einfacher, weil man nicht beide Hände benötigt, sondern nur ein Gerät in Händen hält.

Intuitive Anwendung:

Die Anwendung ist einfach und intuitiv und die Verbrennungsgefahr geringer als bei den beschriebenen heißen Eisen. Am besten gelingen die Wellen, wenn die Haare nach dem Waschen bereits vorgetrocknet und nur mehr wenig feucht sind. Strähne für Strähne werden dann die Haarspitzen um die Rundbürste gelegt und die Haarlängen eingedreht. Aus der Föhnbürste strömt warme Luft und formt die Haare.

Für unterschiedliche Stylings:

Warmluftbürsten gibt es von verschiedenen Herstellern und mit ganz unterschiedlichen Aufsätzen. Im Set sind oft unterschiedlich dicke Rundbürsten, Flachbürsten und sogar Glättaufsätze enthalten. Das Set sollte unbedingt zur Haarlänge und zum Stylingwunsch passen. So sorgen große Rundbürsten für sanfte Wellen und kleine Rundbürsten für engere Kurven.

Tipps für lange Haare:

Besonders komfortabel für mittellange und lange Haare sind Föhnbürsten mit rotierender Rundbürste. Die Haarlängen werden dabei auf Knopfdruck auf die Rundbürste auf- und wieder abgedreht.

Aber auch Rundbürsten mit Einziehborsten erleichtern das Wellen stylen. Die Haare werden zwar per Drehung um die Rundbürste gewickelt, anstatt die Rundbürste jedoch vorsichtig aus den fertigen Locken drehen zu müssen, werden einfach die Borsten eingezogen und die Rundbürste gleitet aus der Haarsträhne.

Weiterführende Tipps:

Es würde den Rahmen dieses Artikels sprengen, hier zu beschrieben, welche Lockenbürste sich besonders gut für welchen Stylingwunsch und Haartyp eignet. Wenn ihr euch näher dafür interessiert, findet ihr weiterführende Informationen in meinem Online-Magazin unter dem Punkt „Warmluftbürste“.

Teil 3: natürlich schöne Wellen ohne Hitze

Hitzefreie Wellen:

Hitzefreie Wellen schonen das Haar, erfordern aber Zeit. Ihr könnt die Wellen aber über Nacht formen. Auch führen einige hübsche Frisuren tagsüber getragen nach einigen Stunden zu schönen Wellen.

Feuchte oder trockene Haare?

Langhaltende Wellen entstehen, wenn die Haare im feuchten Zustand in der gewünschten Form trocknen können. Feuchtet dazu die trockenen Haare leicht an (zB mit dem feinen Wassernebel aus einer Sprühflasche) oder lasst die frisch gewaschenen Haare fast ganz lufttrocknen. Die Haare sollten nicht zu nass sein, da sie im zusammengerollten, gezwirbelten oder gebundenen Zustand nur schwer trocknen. Für einen guten und langen Halt, könnt ihr auch etwas Stylingschaum in die Haare kneten.

Leichte Wellen ohne Hitze:

Flechtzöpfe sorgen für schöne, sanfte Wellen. Dabei entscheiden die Anzahl der Zöpfe und die Flechttechnik über die Wellenart. Ich habe dabei folgende Erfahrungen gemacht: Mit einem einzelnen Flechtzopf entstehen große Wellen ab dem Nacken, mit einem französischen oder holländischen Flechtzopf sanfte Wellen vom Haaransatz weg. Je mehr Zöpfe ihr in die Haare flechtet, umso kleiner werden die Wellen bis hin zum Krepp-Look.

Das Praktische dabei: Die Flechtzöpfe können bequem über Nacht oder als hübsche Flechtfrisur tagsüber getragen werden, je nachdem ob man morgens mit Wellen aufwachen oder abends mit Wellen ausgehen möchte.

Große Wellen ohne Hitze:

Eine neue Methode, die mir besonders gut gefällt, weil sie einfach ist, ohne Flechtkenntnisse auskommt und auch schnell geht, sind Wellen mit einem Schal. Dabei könnt ihr die Wellenintensität durch die Dicke des Schals bestimmen. Für meine langen Haare gefallen mir große, glamouröse Wellen.

Dazu teile ich die Haare mittig in zwei Hälften. Ich lege einen dicken Schal mittig über meinen Kopf, so dass die Enden des Schals links und rechts neben dem Gesicht hinab hängen. Dann trenne ich eine dünne Haarsträhne ab, wickle sie – von vorne über den Schal nach hinten und unter dem Schal wieder nach vorne - einmal um den Schal und nehme bei jeder weiteren Umdrehung eine neue, dünne Haarsträhne hinzu. Im Nacken sollte die gesamte Haarhälfte eingebunden sein, dann werden die Haarlängen einfach bis zu den Haarspitzen um den Schal gewickelt. Die Spitzen werden mit einem Haargummi am Schal fixiert. Dieser Vorgang wird mit der zweiten Haarhälfte wiederholt.

Diese „Schal-Wellen-Methode“ ist abends super schnell vorbereitet und der Schal ist bequem über Nacht zu tragen, ohne dass er den Schlafkomfort stört. In der Früh werden einfach die beiden Haargummis gelöst und die Haarsträhnen vorsichtig vom Schal gewickelt.

Teil 4: Wellen nachbearbeiten und perfektionieren

Was tun, wenn euch die Wellen nicht gefallen?

Lasst euch bei vielen beschriebenen Methoden nicht vom Zwischenergebnis irritieren. Oft sind die Wellen zunächst intensiver als gewünscht. Dann ist etwas Nachbearbeitung nötig, um sie an die eigenen Vorstellungen anzupassen. Zu bedenken ist dabei aber immer, dass sich Wellen, die durch wenig Hitze entstanden sind, bei manchen Haartypen schon nach kurzer Zeit von selbst ein wenig aushängen.

Styling-Tipps:

Ich kann euch folgende Styling-Tipps mit auf dem Weg geben:

  • Gefällt euch das Wellenergebnis bereits, reicht es, die einzelnen Wellen vorsichtig mit den Fingern in Form zu legen.
  • Für natürliche Wellen, wie zB Beach Waves sowie Volumen, schüttelt die Wellen über Kopf durch und bringt die Haare mit Schwung zurück in den Nacken.
  • Soll die Wellenstruktur weitgehend erhalten bleiben, aber etwas ordentlicher aussehen, könnt ihr die Haare vorsichtig mit den Fingern durchkämmen.
  • Sind die Locken zu intensiv, verhilft das Durchkämmen mit einem Lockenkamm oder einer Haarbürste zu sehr weich und sanft fallenden, großflächigen Wellen.
  • Wenn ihr wollt, fixiert manche Stellen mit etwas Haarspray, wobei zu viel Spray die Haare unnötig beschwert.

Ich wünsche euch viel Erfolg und Spaß beim Stylen und freue mich, wenn ihr euch viele weitere Tipps in meinem Online-Magazin holt!

Über die Autorin: Hallo, ich bin Michaela. Gemeinsam mit meinem Mann beschäftigen wir uns seit einigen Jahren in unserem Online-Magazin Haarbuerste-Test.com professionell mit dem Thema „Haare“. Bei uns findet ihr viele praxiserprobte Haartipps, Frisuren mit einfacher Schritt-für-Schritt Anleitung und unzählige Praxistestberichte zu Haar-, Bart- und Körperpflegegeräten, die wir gemeinsam mit unserem Testteam ausprobieren.

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