Aromatherapie-Massage

Kundige Hände und heilsame Düfte

Duftkerzen bilden ein aromatisches Umfeld.

Als Aromatherapie-Massage kann jede Massage bezeichnet werden, die in einem eigens dafür aromatisierten (bedufteten) Umfeld stattfindet. Der Begriff ist also dehnbar: Je nach Art, Anlass und Technik ist die Aromatherapie-Massage eine medizinische Behandlung, eine Entspannungsmassage oder eine Luxusanwendung. Weil sie auf die gezielte Verbindung mehrerer Wirkungsebenen setzt, gehört die Aromatherapie-Massage zu den ganzheitlichen Massageformen.

Aromatherapie und Massage ergänzen sich perfekt

Wie etwas riecht, lässt sich schwer beschreiben. Was aber durch die Nase geht, bleibt im Kopf. Der Geruchssinn ist direkt mit dem Gefühlszentrum verbunden. Gerüche können, auch unwillkürlich, starke Empfindungen und dauerhafte Assoziationen auslösen. Manchmal bringt ein Geruch in Sekundenschnelle verlorengeglaubte Erinnerungen zurück.

Seit Jahrtausenden kennt der Mensch die Macht der Gerüche. Mit schwerem Rauch, zartem Duft und heilsamen Dämpfen werden bis heute böse Geister und Krankheiten aller Art vertrieben. Auch die manuelle Therapie, also die Heilbehandlung mit den Händen, ist eine sehr alte Therapieform. Das Wissen um die positive medizinische und psychologische Wirkung unterschiedlicher Massagetechniken gehört ebenfalls zum Menschheitserbe.

Die Kombination von Massage und Aromen in der Aromatherapie-Massage ist sehr gut gewählt, da sich die beiden Wahrnehmungsebenen niemals behindern, bei richtiger Abstimmung jedoch positiv verstärken.

Worauf es bei der Aromatherapie-Massage ankommt

Meist kommen bei der Aromatherapie-Massage ätherische Öle zur Anwendung. Diese können sowohl für die Massage selbst als auch für die Dufterzeugung im Raum verwendet werden. Alternativ oder ergänzend kommen Räucherstäbchen, Duftlampen, Duftkerzen oder Duftstäbe zum Einsatz.

Häufig gewählte Massageformen sind die Klassischen Massagen und verschiedene Formen der Entspannungsmassage, etwa eine Hot Stone-Massage. Beide dienen der Muskellockerung, wobei die klassische Massage gezielte Griffe und Ansatzpunkte zum Lösen von Gelenkblockaden, Muskelverspannungen und -verhärtungen kennt.

Entspannungsmassagen helfen, alltägliche Schmerzen zu lindern, und sind eine wohltuender Ausgleich zu Stresssituationen, jedoch weniger geeignet zur Therapie handfester Rückenleiden. Anders als klassische manuelle Therapie können sie daher auch nicht ärztlich verordnet werden.

Hat der Arzt Massagen verschrieben, steht es jedem Patienten frei, sich nach einem Masseur, Heilpraktiker oder Physiotherapeuten umzusehen, der die manuelle Therapie mit einer Aromabehandlung verbindet. Viele seriöse Therapeuten setzen auf diese Kombination, die sich unkompliziert umsetzen lässt und das Ambiente jeder Praxis durch Wohlgeruch aufwertet.

Freundliche Naturkräfte gezielt nutzen

Am effektivsten ist die Aromatherapie-Massage mit natürlichen und hochreinen ätherischen Ölen. Diese können ihre heilsame, stärkende bzw. entspannende Wirkung auf dreierlei Weise entfalten: Über die Verbindung von Nase und Gefühlszentrum, über die Atemwege im Sinne einer Inhalationsanwendung und über die Haut.

Werden die Aromaöle nur zur Raumbeduftung eingesetzt, verschenkt der Masseur deren durchblutungsfördernde, nährende und pflegende Direktwirkung auf der Haut, die immerhin das größte menschliche Organ darstellt.

Aromatherapie-Massagen helfen nicht nur bei muskulären Beschwerden, sondern auch bei Kopf- und Bauchschmerzen, Erschöpfungs- und Angstzuständen, nervöser Unruhe, Verdauungs- und Schlafstörungen. Sie fördern die Selbstheilungs- und Abwehrkräfte, können die Therapie chronischer Krankheiten ergänzen und beschleunigen Genesung und Rehabilitation nach Verletzungen oder Infektionen.

Natürlich müssen die Duftstoffe zum Befund und zum individuellen Erleben des Patienten passen, damit sie Art und Zweck der Massage optimal unterstützen. Daher ist es sinnvoll, sich ausreichend Hintergrundwissen über Wirkung und Wechselwirkung verschiedener ätherischer Öle anzueignen und vor der Anwendung den Rat des behandelnden Mediziners einzuholen.

Ätherische Öle und ihre Wirkungen

Ätherische Öle sind Pflanzenessenzen, die aus Kräutern, Blüten, Samen, aromatischen Hölzern und Früchten gewonnen werden. Sie sind fester Bestandteil der Phytotherapie (Pflanzenheilkunde) und werden für die Aromatherapie-Massage häufig miteinander kombiniert. Die Fachliteratur kennt viele gängige Kombinationen, die sich beispielsweise zu Behandlung von  Magen-Darm-Beschwerden, Stresssymptomen oder häufig wiederkehrenden grippalen Infekten bewährt haben.

Viele bekannte Küchenkräuter werden auch in der Aromatherapie eingesetzt, etwa Thymian, Eukalyptus, Salbei und Melisse bei Erkältungskrankheiten und Reizhusten. Majoran, Lavendel und Pfefferminze wirken schleim- und krampflösend, schmerzstillend und entzündungshemmend. Bohnenkrautöl ist eines der stärksten natürlichen Aphrodisiaka.

Anis, Kümmel und Fenchel, die Klassiker aus dem Verdauungstee, wirken auch als naturreine Aromaöle entkrampfend und beruhigend bei Magenbeschwerden, Blähungen oder Menstruationsschmerzen. Öle aus Zitrusfrüchten, Lemongras, Bergamotte, Rose und Jasmin werden wegen ihrer erfrischenden, klärenden und anregenden Wirkung als Stimmungsaufheller geschätzt.

Viele ätherische Öle haben antibakterielle (antibiotische) Eigenschaften.

Tipp:   Eine Liste ätherischer Öle und ihrer Eigenschaften ausdrucken und in Küche oder Bad an die Wand hängen, um sich im Alltag mit ihnen vertraut zu machen.

Aromatherapie-Massagen selbst durchführen

Grundsätzlich spricht nichts dagegen, eine Aromatherapie-Massage zu Hause durchzuführen. Voraussetzungen hierfür sind:

  • eine geeignete Unterlage (Massagematte, Futon, Massageliege oder nicht zu weiche Matratze), idealerweise rundum zugänglich
  • die Wahl einer für Laien geeigneten Massageform (etwa Entspannungsmassage, Ganzkörpereinreibung oder klassische Massage ohne Beteiligung der Wirbelsäule bzw. wirbelnahen Muskulatur)
  • ausreichend Hintergrundwissen über ätherische Öle (Einsatzbereiche, Wirkweisen, Überschneidungen, Wechselwirkungen)
  • die ausschließliche Verwendung natürlicher Öle/Mischungen aus Apotheke, Reformhaus oder Fachhandel (keine Parfums und synthetische Duftstoffe verwenden)

Die Massageart bestimmt Ablauf und Dauer der Aromatherapie-Massage. Damit Aromen und Heilwirkungen sich bestmöglich entfalten, empfiehlt es sich, zuerst so viel Haut wie möglich mit dem Öl einzureiben und sich dann auf eventuelle Problemzonen (Schultergürtel, unterer Rücken, Bauch …) zu konzentrieren.

So lange der Partner/Patient sich wohlfühlt und der Masseur keine Techniken ausprobiert, die dem Fachmann vorbehalten sind, kann bei einer wenig schiefgehen. Natürlich müssen der Raum angenehm warm und die Atmosphäre entspannt sein; nach der Massage sollte genug Zeit für eine Ruhe- bzw. Erholungsphase bleiben.

Tipp: Zur Herstellung von Massage-Aromaölen werden häufig Trägeröle mit kleineren Mengen der gewünschten Wirk- und Duftöle gemischt. Hervorragende Trägeröle sind Mandelöl, Olivenöl, Johanniskrautöl, Weizenkeimöl, Sonnenblumenöl und Jojobaöl (in Apothekerqualität).

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